Aufgrund anhaltender Fluchtbewegungen fordert Aleida Assmann eine Umstrukturierung national ausgerichteter Erinnerungskulturen. Diese Forderung greift die Studie am Beispiel der topografischen und erinnerungskulturellen Darstellungen der Flucht in der Kinder- und Jugendliteratur von 1933 bis 2015 auf, indem ein Modell des Gedächtnisses der deutschsprachigen Kinder- und Jugendliteratur entwickelt wird. Im Vordergrund stehen die Flucht während des Nationalsozialismus und die Flucht aus der DDR. Die Studie zeigt, dass sich die literarischen Gedächtniskonstruktionen über Flucht in Form eines "travelling memory" ausgebildet haben. Damit trägt die Studie zur Theoriebildung literaturwissenschaftlicher Gedächtniskonzepte in der Kinder- und Jugendliteraturforschung bei.
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