Dieses Jugendbuch ist (vor allem in der ersten Auflage mit dem zauberhaften Farbschnitt) ein absolutes Schmuckstück, aber bei Antje Babendererde kann man sicher sein, dass der Inhalt ebenso wunderschön sein wird – und so war es auch!
Leonie hält es in Berlin nicht mehr aus. Sie möchte sich für
die Natur einsetzen, hat aber langsam das Gefühl, dass Demonstrationen, Klimakleben und andere…mehrDieses Jugendbuch ist (vor allem in der ersten Auflage mit dem zauberhaften Farbschnitt) ein absolutes Schmuckstück, aber bei Antje Babendererde kann man sicher sein, dass der Inhalt ebenso wunderschön sein wird – und so war es auch!
Leonie hält es in Berlin nicht mehr aus. Sie möchte sich für die Natur einsetzen, hat aber langsam das Gefühl, dass Demonstrationen, Klimakleben und andere Aktionen überhaupt nichts bringen und eh alles den Bach hinuntergeht. Als dann noch ein Unglück geschieht, wird sie endgültig aus der Bahn geworfen. Um wieder zu sich selbst zu finden, zieht sie für eine Weile zu ihrer Mutter, die auf der kleinen Hebrideninsel Orasay (Schottland) ein neues Zuhause gefunden hat. Dort trifft sie auf den Inseljungen Tam und „seinen“ Delfin Kila. Langsam holen sie Leonie ins Leben zurück. Doch als Meeresschützer auf Orasay auftauchen, erkennt Leonie, dass es auch in dem vermeintlichen Idyll ebenfalls große Umweltprobleme gibt. Will sie sich wieder für die Natur einsetzen? Gegebenenfalls sogar mit drastischen Maßnahmen? Damit könnte sie jedoch Tam und den anderen Inselbewohnern extrem vor den Kopf stoßen. Erneut ist Leonie hin- und hergerissen.
Ich lese die Bücher von Antje Babendererde schon seit vielen Jahren und mag sie sehr, da sie immer eine Mischung aus schönen und ernsten Themen beinhalten. In „Triff mich im tiefen Blau“ verzaubert die Autorin mit der wunderschönen Insel, der besonderen Beziehung zwischen Tam und dem Delfin, aber auch mit einer zarten Liebesgeschichte. Man spürt jedoch auch, wie wichtig ihr der Klimaschutz ist. Als Leser erfährt man, wie der Fischfang und der Klimawandel das Leben auf der Insel beeinflusst haben, wie geplante Schutzmaßnahmen wieder in das Leben der Inselbewohner eingreifen würden und wo gutgemeinte Aktionen vielleicht auch über das Ziel hinausschießen.
Leonie ist eine tolle Protagonistin und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen. Sie will etwas erreichen, sie erkennt, dass es nicht mehr 5 vor 12, sondern eher 5 nach 12 ist, ist aber von der Situation, den Möglichkeiten, den Auswirkungen der Aktionen und ihrer Angst vor der Zukunft erschlagen. Es ist schön zu erleben, wie sie dank Tams Hilfe wieder zu sich findet. Babendererde beschreibt dieses gewohnt einfühlsam und sehr authentisch.
Fazit: Ein typischer Jugendroman von Antje Babendererde: Tolle Protagonisten, ein einfühlsamer Schreibstil, eine zarte Liebesgeschichte und viel Natur. Eine perfekte Mischung für einen atmosphärischen Roman, der das Herz berührt, aber auch die aktuelle Klimakrise nicht aus den Augen lässt.