Die Studie untersucht, wie der spätosmanische Staat Wissen über Tripolitanien, Bengasi und Fezzan produzierte, wie die Kommunikation zwischen Einwohnern und Beamten funktionierte und welche Handlungsmöglichkeiten sie hatten. Lokale und imperiale Akteure bewegten sich in einem Spannungsverhältnis zwischen Zivilisierungsdiskurs und vollwertiger Integration, zwischen Anspruch und Praxis. Dabei erzeugte der Aufbau von Staatlichkeit zugleich einen wachsenden Bedarf an Vermittlern, welche der italienischen Kolonialherrschaft nach 1911 fehlten. Durch den Blick auf Wissen und Kommunikation im weit von der Hauptstadt entfernten osmanischen Afrika leistet die Studie einen Beitrag zur Geschichte Libyens wie auch des Osmanischen Reiches insgesamt.
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