»Tropenliebe« erzählt die Geschichte von Paul und Fritz Sarasin, zweier reicher Patriziersöhne und Naturforscher aus Basel. Die Großvettern reisten um 1900 durch die asiatischen Kolonien Großbritanniens und der Niederlande, um auf tropischen Inseln fernab ihrer beengten Heimat Raum für ihre Liebe zueinanderzufinden. Zugleich verfolgten sie große wissenschaftliche Projekte: Bei ihrer Rückkehr brachten sie Hunderttausende Pflanzen, Tiere und ethnografische Objekte mit nach Basel, wo sie das »Völkerkundemuseum« gründeten. In Indonesien halfen sie den Niederländern, Celebes (heute Sulawesi), eine der größten Inseln ihres Kolonialreichs, zu erobern. In Deutschland feierte man sie als Pioniere der »Rassenforschung«. Die Geschichte von Liebe und Gewalt in Südostasien wirft ein neues Licht auf die deutsche und niederländische Kolonialgeschichte sowie auf jene der Schweiz, die lange dachte, dass sie gar keine hätte.
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"höchst anregende Studie" Urs Hafner, Neue Zürcher Zeitung, 15.07.2015 »'Tropenliebe' is meticulously researched, well structured, entertainingly written, and enriched with numerous helpful maps and historic photographs. It has much to offer studens of colonial history, environmental history, gender and sexuality studies, the history of science, an Southeast Asian studies alike.« Hilary Howes, The Journal of Pacific History, 23.08.2016 Schärs detaillierte und behutsam argumentierende Fallstudie ist ein Glücksfall für das neue Feld der postkolonialen Wissensgeschichte der Schweiz. [...] Das Buch ist zudem ausgezeichnet strukturiert und flüssig geschrieben, sodass man ihm auch viele Leserinnen und Leser ausserhalb der historischen Zunft wünscht.« Lukas Meier, Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, 11.05.2017 "Schweizer Geschichte ist eben auch die Geschichte von Schweizern - und sie ist damit auch Geschichte eines Europas, das nicht an Europas Grenzen endet, sondern das insbesondere im vorletzten Jahrhundert unheilvoll auf andere Kontinente übergriff. Schärs Studie gebührt das Verdienst, dies zum exakt richtigen Zeitpunkt in Erinnerung zu rufen - in einem Jahr, da der helvetischen Geschichtsdebatte eine ebenso klumpige wie nachhaltige 'Marginalisierung' droht." Fabian Renz, Tages-Anzeiger, 12.05.2015 »Auf anspruchsvolle und illustrative Weise versteht es Bernhard Schär dabei, sehr persönliche Facetten der damals tabuisierten Liebe zwischen Männern mit Aspekten der Basler Stadtgeschichte, naturwissenschaftlicher Wissensgenerierung und kolonialer Durchdringung in Asien zu verknüpfen.«, H-Soz-Kult, 08.02.2016