Im Zuge der Einführung der modularisierten Studiengänge nach dem Bachelor- und Mastermodell bietet sich auch die Möglichkeit, die Beschäftigung mit der frühen Literatur der romanischen Sprachen zu reformieren. Während bislang vor allem die Heldenepik im Zentrum mediävistischer Studienanteile stand, wurde die mittelalterliche Textgattung mit der größten Wirkung auf die Geschichte der europäischen Literatur weitestgehend vernachlässigt: die Troubadourdichtung. Der vorliegende Band bereitet diese Anfänge der Lyrik im 12. und 13. Jahrhundert für den akademischen Unterricht auf und bietet mit altprovenzalischen Liedern von 19 Troubadours nebst textnahen deutschen Parallelübersetzungen und französischen Versionen Studierenden erstmals einen direkten Zugang. Einführungen zu den Troubadours, Kommentare zum Text und ein Überblick über die Forschungsliteratur ermöglichen eine sachgerechte Auseinandersetzung mit den Liedern. Zudem bilden eine Einleitung zu sprachlich-literarischen Fragestellungen und eine Kurzgrammatik sowie eine Auswahl aus Catulls Lesbia-Gedichten und aus europäischen Nachwirkungen der Troubadourdichtung den weiterführenden Rahmen dieser Anthologie.