Leah Remini, bekannt aus "King of Queens" und ihrer aktuellen Serie "Kevin can wait", hat kein einfaches Leben, das sie hinter sich lassen möchte. Denn schon als Kind wurde sie in die Fänge der "Church of Scientology" geschickt und nach über 30 Jahren Zugehörigkeit hat sie den Schritt gewagt, aus
der Kirche auszutreten. Ihren langer Weg dorthin verarbeitet sie unter anderem in ihrem Buch…mehrLeah Remini, bekannt aus "King of Queens" und ihrer aktuellen Serie "Kevin can wait", hat kein einfaches Leben, das sie hinter sich lassen möchte. Denn schon als Kind wurde sie in die Fänge der "Church of Scientology" geschickt und nach über 30 Jahren Zugehörigkeit hat sie den Schritt gewagt, aus der Kirche auszutreten. Ihren langer Weg dorthin verarbeitet sie unter anderem in ihrem Buch "Troublemaker", einem schonungslosen Offenlegen darüber, wie sie Mitglied wurde und langsam aber sicher ihre Zweifel Oberhand gewannen.
Ich mag Leah Remini, denn ihre offene Art, bei der oft das italienische Blut zum Vorschein kommt, hat ihr Respekt eingebracht. Zwar eckt sie auch sehr oft an, weil die Wahrheit von vielen nicht vertragen wird, doch hat sie sich damit auch viele Freunde gemacht, die hinter ihr stehen und ihr helfen, wenn es Schlag auf Schlag kommt.
Die Autorin beginnt mit ihrer Kindheit, als sie durch ihre Mutter in die Church of Scientology eintritt und dort ein völlig neues Leben kennenlernt. Sie schildert genau, wie der Ablauf der Kirche ist, welche Tätigkeiten verrichtet werden müssen, Kurse belegt werden, welche Vorschriften gemacht wurden und wie die Behandlung durch die "Vorgesetzten" aussah.
Man hat ja schon einiges über Scientology gehört und Leah Remini deckt auf, was in ihren Augen am dringendsten bekannt sein muss, um sich selbst ein Bild über die Organisation zu machen.
Im Laufe der Jahre der Zughörigkeit arbeitet sich Leah in der Organisation quasi nach oben, stürzt aber immer wieder ab, weil sie, bedingt durch ihr Temperament, "nicht die Klappe halten" kann und damit aneckt. So zieht sie ungewollt Aufmerksamkeit auf sich und wird deshalb nicht weiter gefördert.
Leah schreibt selbst, dass sie sich in der Organisation wohl fühlte, da der strukturierte Ablauf Gefallen bei ihr fand. Sie schreibt weiter, dass sie Scientology auch viel verdankt, da ihr Chancen geboten wurden, die sie so wahrscheinlich nie gehabt hatte.
Doch im Laufe der Zeit kamen Dinge zum Vorschein, die Leah stutzig machten und dazu führten, dass sie die Dinge hinterfragte.
Doch nicht nur über Scientology erzählt Leah in diesem Buch, sondern auch über den schweren Weg, Schauspielerin zu werden. Erst mit "King of Queens" fand sie den Erfolg, den sie verdiente, doch auch danach wurden ihr einige Steine in den Weg gelegt. Vieles schiebt sie auf ihre Zugehörigkeit zu Scientology, vieles aber auch auf sich selbst.
Sie erzählt von ihrer Hochzeit, von der Geburt ihrer Tochter, von ihre Familie, ihren Freunden, ihrem Weg in die Freiheit. Ihrem Kampf für Gerechtigkeit und der Zeit nach dem Ausstieg.
Dabei lässt sie aber nie außer Acht, warum sie damals bei Scientology eingestiegen ist. Sie wollte die Welt ein Stück besser machen, sie retten und dazu verhelfen, dass alles leichter wird. Doch welchen Preis sie dafür bezahlt hat, merkte sie erst 30 Jahre später. Zusammen mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern hat sie den Absprung geschafft.
Leah beschreibt aber auch, wie sich andere Schauspielkollegen innerhalb Scientology verhielten, allen voran Tom Cruise, mit dem sie eigentlich einstmals gut befreundet war. Doch hier war einiges vorgefallen, was Leah an dem Prinzip der Kirche von Scientology zweifeln ließ. Die Hochzeit zwischen Tom Cruise und Katie Holmes war unter anderem der ausschlaggebende Punkt, sich damit auseinanderzusetzen, endgültig einen Schlussstrich zu ziehen.
Dabei ist es aber so, dass Leah keineswegs über Scientology herzieht. Sie bleibt sachlich, sucht die Fehler nur bei einzelnen Personen und schreibt auch ein paar Mal, dass die Dinge, wie sie liefen, garantiert nicht im Sinne des Gründers von Scientology L. Ron Hubbard lagen. Sie betont auch mehrmals, dass Scientology ihr den Grundstein dafür gelegt hat, wie sie heute ist.
Erst gegen Ende wird sie emotionaler, da nicht nur Zeit, sondern auch eine Menge Geld verloren ging.
Die Offenheit, mit der Leah an das Thema herangeht, hat mir persönlich imponiert.