George Plimpton, der legendäre Verleger der "Paris Review", führte für dies Buch Hunderte von Interviews, die zeigen, dass es nicht immer nur eine Wahrheit gibt - schon gar nicht, wenn man es mit einem Menschen wie Capote zu tun hat. Ein hochtalentierter Autor und gleichzeitig ein verrückter, eitler, exzentrischer Schauspieler. Auf seinem Lebensweg begegnen wir zahlreicher Prominenz von Andy Warhol über Joan Didion, Norman Mailer bis zu seinem Erzfeind Gore Vidal. Sie alle waren Zeugen seines kometenhaften Erfolgs und später Beobachter seines jähen Absturzes, der auf die Veröffentlichung von "Erhörte Gebete" folgte.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Bereits 1997 erschienen, liegt George Plimptons Buch "Truman Capotes turbulentes Leben" nun auch in gelungener Übersetzung von Yasmin von Rauch auf Deutsch vor, verkündet Rezensent Michael Schmitt erfreut. Es vereint Stimmen von Freunden, Feinden, Bewunderern und Konkurrenten. Der Kritiker rät allerdings einige Werke Capotes vor der Lektüre bereits zu kennen, denn dieses Buch ist weder Biografie noch Werkgeschichte, so Schmitt, der stattdessen tief in die New Yorker High Society bis in die Achtziger Jahre eindrang, deren Mitglied Capote als großer Aufschneider aber auch als bissiger Beobachter war. Und so erfährt der Rezensent dank dieses lesenswerten Buches nicht nur, auf welcher Grundlage Capotes Werke und seine Arbeit am eigenen Mythos entstand, sondern erhält bei Plimpton, Starkritiker und Mitbegründer der "Paris Review" auch ein spannendes Porträt über New York.
© Perlentaucher Medien GmbH
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