In seiner Chronik der Lebensläufe zweier Familien bündelt Christoph Hein die vergebliche Hoffnung auf eine Existenz in Freiheit. Ihm ist ein Jahrhundertroman gelungen: ein Jahrhundert umgreifend, ein Jahrhundert widerspiegelnd, ein Jahrhundert verstehbar zu machen und nachzuerleben.
»In diesen Roman geriet ich aus Versehen oder vielmehr durch eine Bequemlichkeit.« Mit diesem Satz beginnt eine Recherche über zwei Männer, über den Schriftstellers Rainer Trutz und Waldemar Gejm, einen Professor für Mathematik und Linguistik an der Lomonossow-Universität, der seit Jahren ein neues Forschungsgebiet entwickelt: die Mnemotechnik, die Lehre von Ursprung und Funktion der Erinnerung. Doch der Nationalsozialismus in gleicher Weise wie der Stalinismus werden Trutz wie Gejm sehr bald zum Verhängnis: Der Deutsche, aus Nazideutschland geflohen, wird in einem sowjetischen Arbeitslager erschlagen. Die Umschwünge der Politik des Genossen Stalin führen im Falle Gejm zur Deportation mit anschließendem Tod. Nur die beiden Söhne, Maykl Trutz und Rem Gejm, überleben und begegnen sich Jahrzehnte später, im wiederhergestellten Deutschland und machen fast dieselben Erfahrungen wie ihre Väter ...
»In diesen Roman geriet ich aus Versehen oder vielmehr durch eine Bequemlichkeit.« Mit diesem Satz beginnt eine Recherche über zwei Männer, über den Schriftstellers Rainer Trutz und Waldemar Gejm, einen Professor für Mathematik und Linguistik an der Lomonossow-Universität, der seit Jahren ein neues Forschungsgebiet entwickelt: die Mnemotechnik, die Lehre von Ursprung und Funktion der Erinnerung. Doch der Nationalsozialismus in gleicher Weise wie der Stalinismus werden Trutz wie Gejm sehr bald zum Verhängnis: Der Deutsche, aus Nazideutschland geflohen, wird in einem sowjetischen Arbeitslager erschlagen. Die Umschwünge der Politik des Genossen Stalin führen im Falle Gejm zur Deportation mit anschließendem Tod. Nur die beiden Söhne, Maykl Trutz und Rem Gejm, überleben und begegnen sich Jahrzehnte später, im wiederhergestellten Deutschland und machen fast dieselben Erfahrungen wie ihre Väter ...
Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, D, I ausgeliefert werden.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.05.2017Als Stalin selbst zur Feder griff
So viele patente Mädel! Christoph Hein verfolgt in seinem Roman "Trutz" ein deutsches Familienschicksal durchs zwanzigste Jahrhundert
Der Erzähler dieses Romans ist ein Schriftsteller, der sich nach einer zufälligen Begegnung entschließt, einen Roman zu schreiben, den er eigentlich gar nicht geplant hatte. Er ist allwissend, weil er fleißig die Archive studiert hat. Er hält sich weitgehend im Hintergrund und ist namenlos; wir dürfen ihn aber getrost Christoph Hein nennen. Was Christoph Hein mit seinem neuen Roman vorhatte, wird schnell ersichtlich, und es steht auch im Klappentext: einen "Höllenritt durch das 20. Jahrhundert", und zwar durch "den Blick auf zwei Familien", eine deutsche und eine russische, die "ein Gesamtpanorama dieser extremistischen Jahrzehnte" ergeben. Dieses Vorhaben ist als Roman aus verschiedenen Gründen weitgehend gescheitert. Am ehesten ist noch der Panoramablick gelungen, was nicht weiter verwunderlich ist, weil ihn schon die vorliegenden Geschichtsbücher liefern. Das Ende der Weimarer Republik, die sogenannte Machtergreifung, die Schrecken und Verbrechen des Stalinismus inklusive der Moskauer Prozesse und der Deportationen zur Zwangsarbeit, die Kämpfe in der frühen DDR und die der Nachwendezeit - das alles wird getreulich und zuweilen schulbuchhaft rekapituliert, aber es wird nur selten wirklich erzählt.
Die Geschichte beginnt mit dem Werdegang des Rainer Trutz, Sohn eines mecklenburgischen Bauern, der mit neunzehn sein Zuhause verlässt und nach Berlin geht, um dort eine literarische Karriere zu machen, sicher auch angeregt durch seinen Deutschlehrer, der die künstlerischen Interessen seines Schützlings erkannt und gefördert hat. Dieser Junge gehört also nicht aufs Dorf, sondern, man lese: "Er brauchte die Stadt, die Großstadt mit ihrem wilden und anregenden Leben, die beständige Erregung, die Hast und Eile der Großstädter, die sprunghafte, pulsierende Betriebsamkeit, die Lust am Überschreiten von Grenzen, Grenzen der Moral, des Anstands, der bürgerlichen Sitten." So sprunghaft, pulsierend und klischeebeladen geht es zumindest im ersten Teil des Romans auch weiter.
Trutz, der in Berlin mangels Arbeit schon unterzugehen droht, wird von Lilija, einer sowjetischen Botschaftsangehörigen - Abteilung Kultur, genauer Film -, angefahren, die sich danach rührend um ihn kümmert. Gegen diesen Dea-ex-Machina-Effekt ist eigentlich nichts einzuwenden, zumal die Botschaftsangehörige, eine Lettin, nicht auch gleich noch seine Geliebte wird. Das wird vielmehr Gudrun Becker, eine Gewerkschaftsmitarbeiterin und zugleich Angehörige eines Paul-Tillich-Kreises, eine christliche Sozialistin also. Nach einem missratenen Theaterstück schreibt Rainer Trutz dann einen gelungenen Roman, den ein Verleger unter anderem deshalb schätzt und kauft, weil er nicht mehr als 150 Seiten hat. In dem geht es um die Auswirkungen der Zeitläufte "auf den kleinen Mann", dem Publikum gefällt das offensichtlich, und Trutz kommt auf die Erfolgsspur, darf sogar für die "Weltbühne" schreiben. Was wichtig und was beunruhigend ist in diesen Jahren, wird entweder im Schnellverfahren rekapituliert - "die Folgen des Wirtschaftschaos und der Reparationsforderungen der Siegermächte" - oder in Dialogen besprochen, in denen Sätze fallen wie dieser: "Ich lese gerade die Briefe Voltaires, du weißt, des großen Franzosen."
Für die Darstellung der zwanzig Jahre, die auf 1933 folgen, bringt Christoph Hein phasenweise größere schriftstellerische Geduld und Genauigkeit auf. Familie Trutz ist nach Moskau emigriert, nun kommt die Familie Gejm ins Spiel, deren Oberhaupt Sprachwissenschaft und Mathematik an der Moskauer Universität lehrt. Sein einziges Interesse ist die Mnemonik, die Herausbildung einer Gedächtnistechnik, die im Idealfall dazu führen soll, dass man nie mehr irgendetwas vergisst. So wird es dann später bei Trutz' Sohn Maykl, der schon als Kind zusammen mit dem Sohn des Professors diese Schulung durchmacht, auch der Fall sein. Von Politik wie vom praktischen Leben versteht der Professor nicht die Bohne, wie überhaupt die Männer in diesem Roman mehrheitlich tumbe Toren zu sein scheinen, ihre Frauen dagegen die politischen Zeichen besser zu lesen und das praktische Leben besser zu bewältigen verstehen: patente Mädels sie alle. Rainer Trutz arbeitet derweil beim U-Bahn-Bau, seine Frau in einer Schokoladenfabrik. Den Kontakt zwischen den beiden Familien hat natürlich Lilija hergestellt.
Um es kurz zu machen: Die Verhältnisse ändern sich; am Ende ist Professor Gejm die Zielscheibe eines zentralen Artikels in der "Prawda", der eventuell von Stalin selbst geschrieben wurde. Die Familie Trutz wird Opfer anderer Intrigen, alle werden deportiert und sterben letztlich an der Zwangsarbeit oder, wie Rainer Trutz, schon am Tag seiner Ankunft im Lager an der Gewalt durch einen Kapo. In diesen Passagen ist Hein am stärksten und genauesten. Der plötzliche Tod des Rainer Trutz zum Beispiel trifft den Leser, der sonst fast alles in diesem Roman vorhersehen kann, bevor es erzählt wird, völlig unvorbereitet.
Von der Familie Trutz überlebt nur Maykl, der 1952, er ist jetzt achtzehn, in die DDR ausreisen darf und dort als Archivar arbeitet. Er entdeckt auf diesem Weg einen alten Nazi in der SED-Führung, lernt in Wien kurz Simon Wiesenthal kennen - in diesem Roman dürfen viele berühmte Namen ein kurzes Gastspiel geben -, erleidet dann durch Pech und eigenes Ungeschick einen Karriereknick. Mit den Frauen hat er, bis auf die letzte, kein Glück. Es gibt dann einen Tigersprung über mehrere Jahrzehnte hinweg bis zur Wende, und Maykls Ungeschick setzt sich auch danach fort. Am Ende sieht er seinen Kindheitsfreund Rem wieder, der in Moskau als Armeedolmetscher Karriere gemacht hat und lange Zeit nicht ausreisen durfte. Da sie sich 48 Jahre nicht gesehen haben, tauschen sie im Gespräch miteinander noch einmal all das aus, was wir Leser schon wissen, wobei sie sich fröhlich-melancholisch mit Wodka besaufen. Der Roman endet tatsächlich mit der bekannten Liedzeile "Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist".
Heins Roman scheitert, neben etlichen sprachlichen Unglücksfällen, vor allem an der Position des Erzählers und dessen mangelnder Erzählökonomie. Er weiß zu viel und möchte uns das auch alles erzählen. Das meiste von dem wissen wir aber schon sehr lange. Und manches davon, etwa, was es hieß, als "Verräter" in einem Stalinschen Gefängnis zu sitzen, hat man anderswo bereits sehr viel eindrucksvoller gelesen, zum Beispiel in Koestlers "Sonnenfinsternis". Dass das Erzählte unbestreitbar über weite Strecken spannend ist, liegt nicht am Erzähler, sondern an der Wucht der Geschichte. Die hat in diesem Fall die Literatur besiegt.
JOCHEN SCHIMMANG
Christoph Hein: "Trutz". Roman.
Suhrkamp Verlag, Berlin 2017. 477 S., geb., 25,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
So viele patente Mädel! Christoph Hein verfolgt in seinem Roman "Trutz" ein deutsches Familienschicksal durchs zwanzigste Jahrhundert
Der Erzähler dieses Romans ist ein Schriftsteller, der sich nach einer zufälligen Begegnung entschließt, einen Roman zu schreiben, den er eigentlich gar nicht geplant hatte. Er ist allwissend, weil er fleißig die Archive studiert hat. Er hält sich weitgehend im Hintergrund und ist namenlos; wir dürfen ihn aber getrost Christoph Hein nennen. Was Christoph Hein mit seinem neuen Roman vorhatte, wird schnell ersichtlich, und es steht auch im Klappentext: einen "Höllenritt durch das 20. Jahrhundert", und zwar durch "den Blick auf zwei Familien", eine deutsche und eine russische, die "ein Gesamtpanorama dieser extremistischen Jahrzehnte" ergeben. Dieses Vorhaben ist als Roman aus verschiedenen Gründen weitgehend gescheitert. Am ehesten ist noch der Panoramablick gelungen, was nicht weiter verwunderlich ist, weil ihn schon die vorliegenden Geschichtsbücher liefern. Das Ende der Weimarer Republik, die sogenannte Machtergreifung, die Schrecken und Verbrechen des Stalinismus inklusive der Moskauer Prozesse und der Deportationen zur Zwangsarbeit, die Kämpfe in der frühen DDR und die der Nachwendezeit - das alles wird getreulich und zuweilen schulbuchhaft rekapituliert, aber es wird nur selten wirklich erzählt.
Die Geschichte beginnt mit dem Werdegang des Rainer Trutz, Sohn eines mecklenburgischen Bauern, der mit neunzehn sein Zuhause verlässt und nach Berlin geht, um dort eine literarische Karriere zu machen, sicher auch angeregt durch seinen Deutschlehrer, der die künstlerischen Interessen seines Schützlings erkannt und gefördert hat. Dieser Junge gehört also nicht aufs Dorf, sondern, man lese: "Er brauchte die Stadt, die Großstadt mit ihrem wilden und anregenden Leben, die beständige Erregung, die Hast und Eile der Großstädter, die sprunghafte, pulsierende Betriebsamkeit, die Lust am Überschreiten von Grenzen, Grenzen der Moral, des Anstands, der bürgerlichen Sitten." So sprunghaft, pulsierend und klischeebeladen geht es zumindest im ersten Teil des Romans auch weiter.
Trutz, der in Berlin mangels Arbeit schon unterzugehen droht, wird von Lilija, einer sowjetischen Botschaftsangehörigen - Abteilung Kultur, genauer Film -, angefahren, die sich danach rührend um ihn kümmert. Gegen diesen Dea-ex-Machina-Effekt ist eigentlich nichts einzuwenden, zumal die Botschaftsangehörige, eine Lettin, nicht auch gleich noch seine Geliebte wird. Das wird vielmehr Gudrun Becker, eine Gewerkschaftsmitarbeiterin und zugleich Angehörige eines Paul-Tillich-Kreises, eine christliche Sozialistin also. Nach einem missratenen Theaterstück schreibt Rainer Trutz dann einen gelungenen Roman, den ein Verleger unter anderem deshalb schätzt und kauft, weil er nicht mehr als 150 Seiten hat. In dem geht es um die Auswirkungen der Zeitläufte "auf den kleinen Mann", dem Publikum gefällt das offensichtlich, und Trutz kommt auf die Erfolgsspur, darf sogar für die "Weltbühne" schreiben. Was wichtig und was beunruhigend ist in diesen Jahren, wird entweder im Schnellverfahren rekapituliert - "die Folgen des Wirtschaftschaos und der Reparationsforderungen der Siegermächte" - oder in Dialogen besprochen, in denen Sätze fallen wie dieser: "Ich lese gerade die Briefe Voltaires, du weißt, des großen Franzosen."
Für die Darstellung der zwanzig Jahre, die auf 1933 folgen, bringt Christoph Hein phasenweise größere schriftstellerische Geduld und Genauigkeit auf. Familie Trutz ist nach Moskau emigriert, nun kommt die Familie Gejm ins Spiel, deren Oberhaupt Sprachwissenschaft und Mathematik an der Moskauer Universität lehrt. Sein einziges Interesse ist die Mnemonik, die Herausbildung einer Gedächtnistechnik, die im Idealfall dazu führen soll, dass man nie mehr irgendetwas vergisst. So wird es dann später bei Trutz' Sohn Maykl, der schon als Kind zusammen mit dem Sohn des Professors diese Schulung durchmacht, auch der Fall sein. Von Politik wie vom praktischen Leben versteht der Professor nicht die Bohne, wie überhaupt die Männer in diesem Roman mehrheitlich tumbe Toren zu sein scheinen, ihre Frauen dagegen die politischen Zeichen besser zu lesen und das praktische Leben besser zu bewältigen verstehen: patente Mädels sie alle. Rainer Trutz arbeitet derweil beim U-Bahn-Bau, seine Frau in einer Schokoladenfabrik. Den Kontakt zwischen den beiden Familien hat natürlich Lilija hergestellt.
Um es kurz zu machen: Die Verhältnisse ändern sich; am Ende ist Professor Gejm die Zielscheibe eines zentralen Artikels in der "Prawda", der eventuell von Stalin selbst geschrieben wurde. Die Familie Trutz wird Opfer anderer Intrigen, alle werden deportiert und sterben letztlich an der Zwangsarbeit oder, wie Rainer Trutz, schon am Tag seiner Ankunft im Lager an der Gewalt durch einen Kapo. In diesen Passagen ist Hein am stärksten und genauesten. Der plötzliche Tod des Rainer Trutz zum Beispiel trifft den Leser, der sonst fast alles in diesem Roman vorhersehen kann, bevor es erzählt wird, völlig unvorbereitet.
Von der Familie Trutz überlebt nur Maykl, der 1952, er ist jetzt achtzehn, in die DDR ausreisen darf und dort als Archivar arbeitet. Er entdeckt auf diesem Weg einen alten Nazi in der SED-Führung, lernt in Wien kurz Simon Wiesenthal kennen - in diesem Roman dürfen viele berühmte Namen ein kurzes Gastspiel geben -, erleidet dann durch Pech und eigenes Ungeschick einen Karriereknick. Mit den Frauen hat er, bis auf die letzte, kein Glück. Es gibt dann einen Tigersprung über mehrere Jahrzehnte hinweg bis zur Wende, und Maykls Ungeschick setzt sich auch danach fort. Am Ende sieht er seinen Kindheitsfreund Rem wieder, der in Moskau als Armeedolmetscher Karriere gemacht hat und lange Zeit nicht ausreisen durfte. Da sie sich 48 Jahre nicht gesehen haben, tauschen sie im Gespräch miteinander noch einmal all das aus, was wir Leser schon wissen, wobei sie sich fröhlich-melancholisch mit Wodka besaufen. Der Roman endet tatsächlich mit der bekannten Liedzeile "Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist".
Heins Roman scheitert, neben etlichen sprachlichen Unglücksfällen, vor allem an der Position des Erzählers und dessen mangelnder Erzählökonomie. Er weiß zu viel und möchte uns das auch alles erzählen. Das meiste von dem wissen wir aber schon sehr lange. Und manches davon, etwa, was es hieß, als "Verräter" in einem Stalinschen Gefängnis zu sitzen, hat man anderswo bereits sehr viel eindrucksvoller gelesen, zum Beispiel in Koestlers "Sonnenfinsternis". Dass das Erzählte unbestreitbar über weite Strecken spannend ist, liegt nicht am Erzähler, sondern an der Wucht der Geschichte. Die hat in diesem Fall die Literatur besiegt.
JOCHEN SCHIMMANG
Christoph Hein: "Trutz". Roman.
Suhrkamp Verlag, Berlin 2017. 477 S., geb., 25,- [Euro].
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Christoph Heins "literarische Klarheit" wird in seinem neuen Roman "zur Rache an den ideologisch verdrehten Folterknechten" des Stalinismus, begeistert sich Rezensent Carsten Otte. Mehr Lob als Otte über diesem Autor und seinem Roman ausschüttet, ist wahrlich kaum vorstellbar. Klar und direkt, im Tonfall eines Chronisten, erzählt er vom Mnemotechniker Maykl Trutz, der nicht vergessen kann und dafür immer wieder bezahlen muss, lesen wir, dabei gelingt dem Autor ein breites historisches Panorama der europäischen Gewaltregime des 20. Jahrhunderts, der Lügen und Verbrechen, des Verschweigens und Schweigendmachens. Höchste Zeit, dass Hein endlich den lange verdienten Büchner-Preis oder Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhält, so der enthusiastische Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
»Dieser Roman sollte Pflichtlektüre in Schulen und so zu einer Flaschenpost der Aufklärung werden ... « Carsten Otte taz. die tageszeitung 20170628