Wohnt das Glück im zentralen Himalaya? Titus Arnus aufregender Expeditionsbericht Titus Arnu begibt sich auf die Reise zu einem wahrhaft unbekannten und weltfernen Ziel: Tsum, das Tal des Glücks, versteckt im zentralen Himalaya und ziemlich schwer und mit modernen Transportmitteln überhaupt nicht zu erreichen. Erst seit wenigen Jahren ist die Region für Fremde zugänglich. Die Bewohner des Hochtals, das zwischen Sieben- und Achttausendern liegt, blieben unberührt von jeder modernen Entwicklung, ob aus Nepal, Indien oder dem benachbarten China. Sie leben in kompletter Abgeschiedenheit nach ihren eigenen Traditionen und in vielerlei Weise anders: Sie haben sich verpflichtet, komplett auf Gewalt zu verzichten - und zwar gegen Menschen und Tiere (wer ein Tier tötet, hat ein großes moralisches Problem) -, und leben in Polyandrie, also eine Frau mit mehreren Männern. Der renommierte Reiseautor Arnu will herausfinden, wie es dort tatsächlich aussieht, wie man dort lebt und was das über unsere durchorganisierte Welt im Westen aussagt. «Wie glücklich sind die Menschen wirklich im Tal des Glücks? Und verändert man sich selbst, wenn man eine Weile dort ist? Ist es für verwöhnte Westler eher eine Qual, sich dort aufzuhalten - oder eine Befreiung?» Ein mitreißendes Reiseabenteuer, geleitet von einer der ganz großen Fragen: Was ist Glück?
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.05.2017VON SZ-AUTOREN
Titus Arnu auf
Himalaya-Expedition
Keine Straße, kein Strom, kein Internet – dafür viel Ruhe, viel körperliche Arbeit, viel Natur. Das Tsum-Tal im zentralen Himalaya scheint ein Gegenmodell zu unserer westlichen Welt zu sein. Die buddhistisch geprägten Einwohner haben offiziell gelobt, weder Tiere noch Menschen zu töten, und angeblich halten sie sich seit fast hundert Jahren streng daran. Es gibt Genossenschaften, Gemeinschaftseigentum und Großfamilien mit der seltenen Variante der Polyandrie. Das bedeutet: Eine Frau heiratet mehrere Männer, meistens Brüder oder Cousins.
Das Tsum-Tal gilt im Buddhismus als heiliger Ort, als verstecktes „Tal des Glücks“. Eine Reise dorthin ist eine Expedition in eine andere Welt. Vier Wochen lang waren der SZ-Autor Titus Arnu und der Fotograf Enno Kapitza in Nepal unterwegs, meist zu Fuß, in Höhen zwischen 2000 und 5000 Metern. In der Region leben Schneeleoparden, Schakale, Geier, Adler und wilde Bergziegen, angeblich lebt dort auch der Mehti, anderswo besser bekannt als Yeti. Der Reisebericht geht der Frage nach, ob das Tal ein Vorbild für eine umweltgerechte Lebensweise sein kann – und ob die Menschen dort wirklich glücklicher sind.
SZ
Titus Arnu: Tsum – eine Himalaya-Expedition ins Tal des Glücks. Mit Fotografien von Enno Kapitza . Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2017. 272 Seiten, 19,95 Euro. E-Book 16,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Titus Arnu auf
Himalaya-Expedition
Keine Straße, kein Strom, kein Internet – dafür viel Ruhe, viel körperliche Arbeit, viel Natur. Das Tsum-Tal im zentralen Himalaya scheint ein Gegenmodell zu unserer westlichen Welt zu sein. Die buddhistisch geprägten Einwohner haben offiziell gelobt, weder Tiere noch Menschen zu töten, und angeblich halten sie sich seit fast hundert Jahren streng daran. Es gibt Genossenschaften, Gemeinschaftseigentum und Großfamilien mit der seltenen Variante der Polyandrie. Das bedeutet: Eine Frau heiratet mehrere Männer, meistens Brüder oder Cousins.
Das Tsum-Tal gilt im Buddhismus als heiliger Ort, als verstecktes „Tal des Glücks“. Eine Reise dorthin ist eine Expedition in eine andere Welt. Vier Wochen lang waren der SZ-Autor Titus Arnu und der Fotograf Enno Kapitza in Nepal unterwegs, meist zu Fuß, in Höhen zwischen 2000 und 5000 Metern. In der Region leben Schneeleoparden, Schakale, Geier, Adler und wilde Bergziegen, angeblich lebt dort auch der Mehti, anderswo besser bekannt als Yeti. Der Reisebericht geht der Frage nach, ob das Tal ein Vorbild für eine umweltgerechte Lebensweise sein kann – und ob die Menschen dort wirklich glücklicher sind.
SZ
Titus Arnu: Tsum – eine Himalaya-Expedition ins Tal des Glücks. Mit Fotografien von Enno Kapitza . Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2017. 272 Seiten, 19,95 Euro. E-Book 16,99 Euro.
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Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.11.2017Alles ist voller Liebe
Ein abgelegenes Tal im Himalaja, keine Straße, kein Internet. Aber besiedelt von glücklichen Menschen. So wird über Tsum gesprochen. Das "Tal des Glücks" ist erst seit zehn Jahren für Fremde zugänglich. Titus Arnu, Journalist und Reiseautor, hat sich auf den Weg dahin gemacht, um herauszufinden, wie glücklich die Menschen dort sind. Und was das heißt: Glück. Da für ihn das Unterwegssein zu Fuß in hohen Bergen eine Voraussetzung für sein eigenes Glücklichsein darstellt, ist ihm die Reise nach Nepal nicht schwergefallen. Im Hochtal angelangt, beobachtet er die Menschen, die zwischen Sieben- und Achttausendern leben, führt Gespräche, schaut zu. Die Bewohner haben sich dem Gewaltverzicht verschrieben, sie töten keine Tiere, und sie leben in Polyandrie, also eine Frau mit mehreren Männern. Arnu analysiert, wo diese Sehnsucht nach einer besseren Welt herrührt. Die Vorstellung vom Paradies auf Erden sieht er als Gegenentwurf zur jeweiligen Lebenswirklichkeit. Vom nepalesischen Gegenmodell zur westlichen Welt zeigt er sich beeindruckt, aber er verfällt keinem Romantizismus. In Hütten zu hausen, die von außen mit Yak-Fladen tapeziert und innen verräuchert sind, so sehe Glück auch nicht aus. Arnu schreibt liebevoll über Menschen. Nur leider scheint er manchmal seiner großen Idee selbst nicht zu trauen und kalauert munter dahin, spricht von Erleuchteten und Armleuchtern oder schreibt über ein weiteres Sehnsuchtziel, dass keiner wusste, "wo dieses Shangri-La eigentlich Shangri-lag". Das ist schade, denn die Reiseidee, das Buch überhaupt, ist gelungen.
bär
"Tsum - eine Himalaya-Expedition in das Tal des Glücks" von Titus Arnu. Rowohlt Berlin, Berlin 2017. 272 Seiten, einige Fotos. Gebunden, 19,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein abgelegenes Tal im Himalaja, keine Straße, kein Internet. Aber besiedelt von glücklichen Menschen. So wird über Tsum gesprochen. Das "Tal des Glücks" ist erst seit zehn Jahren für Fremde zugänglich. Titus Arnu, Journalist und Reiseautor, hat sich auf den Weg dahin gemacht, um herauszufinden, wie glücklich die Menschen dort sind. Und was das heißt: Glück. Da für ihn das Unterwegssein zu Fuß in hohen Bergen eine Voraussetzung für sein eigenes Glücklichsein darstellt, ist ihm die Reise nach Nepal nicht schwergefallen. Im Hochtal angelangt, beobachtet er die Menschen, die zwischen Sieben- und Achttausendern leben, führt Gespräche, schaut zu. Die Bewohner haben sich dem Gewaltverzicht verschrieben, sie töten keine Tiere, und sie leben in Polyandrie, also eine Frau mit mehreren Männern. Arnu analysiert, wo diese Sehnsucht nach einer besseren Welt herrührt. Die Vorstellung vom Paradies auf Erden sieht er als Gegenentwurf zur jeweiligen Lebenswirklichkeit. Vom nepalesischen Gegenmodell zur westlichen Welt zeigt er sich beeindruckt, aber er verfällt keinem Romantizismus. In Hütten zu hausen, die von außen mit Yak-Fladen tapeziert und innen verräuchert sind, so sehe Glück auch nicht aus. Arnu schreibt liebevoll über Menschen. Nur leider scheint er manchmal seiner großen Idee selbst nicht zu trauen und kalauert munter dahin, spricht von Erleuchteten und Armleuchtern oder schreibt über ein weiteres Sehnsuchtziel, dass keiner wusste, "wo dieses Shangri-La eigentlich Shangri-lag". Das ist schade, denn die Reiseidee, das Buch überhaupt, ist gelungen.
bär
"Tsum - eine Himalaya-Expedition in das Tal des Glücks" von Titus Arnu. Rowohlt Berlin, Berlin 2017. 272 Seiten, einige Fotos. Gebunden, 19,95 Euro.
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