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Dieser historische Roman spielt zu Zeiten der Hanse, und zwar als dieses Kaufmannsbündnis schon zu sterben begann. Dennoch oder gerade deswegen versucht man von Lübeck, der Königin der Hanse, aus, zu retten, was zu retten geht. Und so will man fernere Handelsplätze nicht zuletzt durch Kunst und Kultur an sich binden. „Lübisches Geld ist überall im Schwange, wie Ihr als Weitgereister zweifellos wisst. In den meisten Städten wird nach lübischem Recht geurteilt. Lübische Bilder stehen in vielen Kirchen, das müsst Ihr am besten wissen, aber es sind noch zu wenige. Ich brauche Eure Kunst nicht in…mehr

Produktbeschreibung
Dieser historische Roman spielt zu Zeiten der Hanse, und zwar als dieses Kaufmannsbündnis schon zu sterben begann. Dennoch oder gerade deswegen versucht man von Lübeck, der Königin der Hanse, aus, zu retten, was zu retten geht. Und so will man fernere Handelsplätze nicht zuletzt durch Kunst und Kultur an sich binden. „Lübisches Geld ist überall im Schwange, wie Ihr als Weitgereister zweifellos wisst. In den meisten Städten wird nach lübischem Recht geurteilt. Lübische Bilder stehen in vielen Kirchen, das müsst Ihr am besten wissen, aber es sind noch zu wenige. Ich brauche Eure Kunst nicht in Lübeck, sondern für Lübeck!“, sagt der Bürgermeister der Hansestadt zu Bernt Notke, dem Rückkehrer aus Schweden, der einst den berühmten Totentanz in der Marienkapelle gemalt hat. Er soll jetzt ein Kunstwerk in Reval schaffen Das ist zumindest der Wunsch der Mächtigen in Lübeck. Aber wie wird man diesen Wunsch, der zugleich eine Machtdemonstration ist, in Reval, am Rande der Welt, aufnehmen? Will man dort Notke überhaupt Aufträge erteilen? Erzählt wird aus der Sicht eines anderen Künstlers: „Im Schatten der Wismarer Marienkirche wuchs ich auf, ich, der Maler Henning Schnytker. Man hat es schwer, neben einem solchen Turm zu wachsen. Ich fühlte mich immer klein. Mein Vater, Jost Schnytker, besaß ein festes steinernes Bürgerhaus mit Treppengiebel und glasierten Ziegeln in der Straßenfront, das sich neben der riesigen roten Kirche freilich auch klein genug ausnahm.“ Eines Tages bekommt der noch sehr junge Mann in Wismar Besuch: „Ich bin der Lübecker Maler Bernt Notke, nebenbei auch Reichsmünzmeister des schwedischen Königs. So, und nun höre gut zu: Ich will dich mit nach Lübeck nehmen.“ Am Anfang zögert er noch, doch schneller als gedacht, ist sein Schicksal entschieden. Und Schnytker ist wie betäubt vom Glück. Doch 30 Jahre später sitzt dieser Mann hinter Eisenstäben im Narrenhaus in Reval und soll sich verantworten. Und erst allmählich schält sich heraus, welchen Verbrechens er eigentlich beschuldigt wird und wie es dazu gekommen ist. Und das hat viel mit Bernt Notke zu tun, dessen Leben, welches das Leben von Henning Schnytker mehr bestimmt hat als ihm lieb sein konnte. Der Roman „Türme am Horizont“ ist auch in einer estnischen Übersetzung erschienen. Und diese Tatsache wird umso verständlicher, wenn man weiß, dass das alte Reval, von dem in diesem Buch immer öfter die Rede ist, seit 1918 auch ganz offiziell Tallinn heißt – heute die Hauptstadt der Republik Estland.
Autorenporträt
Geboren 1934 in Spremberg/Niederlausitz. Seit 1939 in Schwerin ansässig. Studium der Kunstgeschichte und klassischen Archäologie in Rostock. Tätigkeit am Staatlichen Museum Schwerin. 1965 Verlust des Arbeitsplatzes aus politischen Gründen, seither freiberuflich als Publizistin und Schriftstellerin tätig: Sachbücher (Die Kunst der Synagoge 1966, Das Zeitalter der Empfindsamkeit 1972, Biedermeier 1979, Spurensuche in Mecklenburg 1999, Aufbruch aus Mecklenburg. Die Welt der Gertrud von le Fort, 2000), Belletristik (Licht auf dunklem Grund, Rembrandt-Roman, 1967, Der Tanz von Avignon, Holbein-Roman 1969, Saat und Ernte des Joseph Fabisiak, 1969, Nürnberger Tand 1974, Malt, Hände, malt, Cranach-Roman 1975, Jenseits von Ninive, 1975, Aus Morgen und Abend der Tag, Runge-Roman, 1977, Wolfgang Amadés Erben, 1979, Türme am Horizont, Notke-Roman 1982, Die stumme Braut, 2001, Paradiesgärtlein, 2008), Jugendbücher (Geisterstunde in Sanssouci, Menzel-Erzählung 1980, Das Männleinlaufen, Alt-Nürnberger Geschichte 1983, Des Königs Musikant, Erzählung über Carl Philipp Emanuel Bach 1985). Nach 1989 Mitarbeit am Aufbau der parlamentarischen Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern, Archivarbeiten.