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Tugend und Affekte in Gottscheds Trauerspiel
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Studienarbeit aus dem Jahr 1993 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Über den Ausgangspunkt der deutschen Ästhetik in der Aufklärung schreibt Ernst Cassirer: "Zum erstenmal stellt sich jetzt die gesamte Problematik des Ästhetischen unter die Leitung und gewissermaßen unter die Obhut der s y s t e m a- t i s c h e n P h i l o s o p h i e" (1); und Karl Otto Conrady gibt in seinem Aufsatz über Gottscheds "Sterbenden Cato" dementsprechend das Leitziel der Interpretation an: "Erst wenn der bei Gottsched…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 1993 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Sprache: Deutsch, Abstract: Über den Ausgangspunkt der deutschen Ästhetik in der Aufklärung schreibt Ernst Cassirer: "Zum erstenmal stellt sich jetzt die gesamte Problematik des Ästhetischen unter die Leitung und gewissermaßen unter die Obhut der s y s t e m a- t i s c h e n P h i l o s o p h i e" (1); und Karl Otto Conrady gibt in seinem Aufsatz über Gottscheds "Sterbenden Cato" dementsprechend das Leitziel der Interpretation an: "Erst wenn der bei Gottsched bis ins Paradoxe hinein konsequente Folgezusammenhang zwischen philosophischem Weltbild, Literaturtheorie und Einzelwerk sichtbar gemacht wird, rückt auch das Drama vom "Sterbenden Cato" in die richtige Sicht" (2). Diesen Folgezusammenhang suche ich in Gottscheds Mustertragödie hinsichtlich der dramatischen Gestaltung von Tugend und Affekten deutlich zu machen, indem ich zunächst von dem grundlegenden leibniz-wolffschen Denksystem ausgehend zur dem Prinzip der Wirkung verpflichteten und insofern rhetorisch geprägten Poetik Gottscheds weiterschreite, um von dem so erst zu gewinnenden begrifflichen Horizont aus die Gestaltung von Tugend und Affekten im Trauerspiel deutlich machen und einer kritischen Prüfung hinsichtlich der Frage nach dem Verhältnis von Theorie und dramatischer Praxis unterziehen zu können. Auf diese Weise soll deutlich werden, daß schon in der philosophischen Grundlage ein zentraler Bruchpunkt liegt, dessen Ausläufer durch die Poetik, das Drama selbst und alle interpretativen Äußerungen hindurchwirken und auch die Fehlrezeption der antiken Poetik erklären. Dieser Bruchpunkt liegt in der logischen Identifizierung von Natur und Vernunft und dem daraus folgenden Erfolgskriterium des moralischen Handelns. Tragik im antiken oder christlichen Sinne ist vor dem Hintergrunde dieses Verständnisses nicht möglich. Moral als eigenständiger Bereich im Gegensatz zum technischen Handeln ist streng genommen überhaupt nicht existent. Wegen der heute weitgehend unbekannten und auch in der Sekundärliteratur allzu oberflächlich abgehandelten Philosophie der Frühaufklärung und ihres fundamentalen Charakters für eine dem Zeitgeist entsprechende Dramenanalyse wurde die Darstellung der philosophische Grundlage und der Poetik ausführlicher gehalten, als bei einer reinen Dramenanalyse zu erwarten wäre.