Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich BWL - Bank, Börse, Versicherung, Note: 2,3, Duale Hochschule Baden-Württemberg Heidenheim, früher: Berufsakademie Heidenheim, Sprache: Deutsch, Abstract: Wie keine andere Finanzinnovation in den vergangenen 3 Jahren haben die erstmals im November 2001 von der französischen BNP Paribas emittierten Hebelzertifikate den Markt für gelistete Derivate beeinflusst. Obgleich die Handelsvolumina bei Optionsscheinen im bis März 2003 andauernden Abwärtssog an den internationalen Aktienmärkten stark zusammenschrumpften, wird an der extremen Zunahme des Angebots an Hebel-Zertifikaten durch viele deutsche, aber auch internationale Emissionsbanken , die wachsende Bedeutung und der steigende Bedarf dieser Hebelprodukte dargelegt . Historisch begründet werden kann diese zunehmende Bedeutung durch die Erkenntnis vieler Anleger, die in der andauernden Baisse oft schmerzlich feststellen mussten, dass ihre lange Zeit erfolgreiche „Taktik“ nicht mehr aufging. Diese „Taktik“ bestand darin sich beliebige Call-Optionsscheine ins Depot zu legen und nur Tage oder Wochen später mit horrenden Gewinnen zu verkaufen. Denn durch das schwieriger werdende Marktumfeld im Zuge der Terroranschläge des 11.September des Jahres 2001 stiegen die impliziten Volatilitäten der Optionsscheine in astronomische Höhen, wodurch Privatanleger mit Optionsscheinen nur noch schwerlich Geld verdienen konnten . Da die Kursbewegungen der Hebelzertifikate für „Otto-Normalanleger“ leicht nachvollziehbar sind im Gegensatz zu den diversen Einflussfaktoren der Optionspreistheorie , gewannen die Hebelzertifikate als neues Spekulationsmedium rasch an Boden. Viele ehemalige Optionsschein-Anleger stiegen auf diese einfacher zu verstehenden Produkte um, und optionsscheinscheue Anleger entdeckten diese neue Form des Hebelinvestments für sich. Damit wurde eine andauernde Umstrukturierung der Markts für gelistete Derivate eingeleitet . Diese Arbeit hat die Darstellung der Hebelzertifikate mit deren Besonderheiten sowie Einsatzmöglichkeiten für den Privatanleger als Zielsetzung, und behandelt auf Grund des gegebenen Umfangs und der Vertiefung auf spezielle Anlagestrategien nur Index-Hebelzertifikate. Die dargestellten Inhalte lassen sich aber prinzipiell auch auf alle anderen Hebelzertifikate, wie z.B. Rohstoff- oder Einzelaktien-Zertifikate, übertragen.