Das Geheimnis des Jacques Laboulet
Es gab nur einen Menschen in meinem Leben, dem ich wirklich wichtig war. Und nun ist er fort. Ich werde Grand-père nie wieder sehen. Und wenn ich etwas habe, das mich immer daran erinnert, dass ich Grand-père verloren habe, wird mich das jeden Tag aufs Neue
verletzen. Dieses Haus könnte mir das Herz brechen.“ (Thierry Laboulet)
Als erfolgreicher Pariser…mehrDas Geheimnis des Jacques Laboulet
Es gab nur einen Menschen in meinem Leben, dem ich wirklich wichtig war. Und nun ist er fort. Ich werde Grand-père nie wieder sehen. Und wenn ich etwas habe, das mich immer daran erinnert, dass ich Grand-père verloren habe, wird mich das jeden Tag aufs Neue verletzen. Dieses Haus könnte mir das Herz brechen.“ (Thierry Laboulet)
Als erfolgreicher Pariser Anwalt kennt Thierry Laboulet nur seine Arbeit. Der bekennende Workaholic hat keine Zeit für ein Privatleben oder Freunde. Abgesehen von regelmäßigen Telefonaten mit seiner Schwester Veronique pflegt er auch keinen Kontakt zu seiner Familie. Der einzige Mensch, der ihm viel bedeutet, ist sein Großvater Jacques. Als dieser stirbt und ihm ein Cottage in einem entlegenen Ort an der englischen Küste vermacht, wird Thierrys strukturiertes Leben durcheinandergebracht. Denn die Bedingung seines Großvaters für dieses Erbe ist ein zweiwöchiger Aufenthalt seines Enkels in besagtem Cottage.
Olivia „Liv“ Redfield lebt mit ihrer Großmutter Mabel im malerischen Küstenort St. Ives. Sie liebt ihre Heimatstadt und das Meer, macht sich jedoch in letzter Zeit Gedanken um die zunehmende Zerstreutheit und Vergesslichkeit ihrer Großmutter. Als die fröhliche, vor Lebenslust sprühende junge Frau auf den gutaussehenden Franzosen trifft, der das Blueberry Hill Cottage geerbt hat, findet sie ihn auf den ersten Blick interessant und überaus anziehend. Doch mit den Plänen des charmanten jungen Anwalts ist Liv in keiner Weise einverstanden und sie setzt alles daran, den Abriss dieses zauberhaften Hauses zu verhindern. Dabei bringt sie Thierrys geordnetes Leben gewaltig durcheinander und bahnt sich so ganz nebenbei mit ihrer ungestümen Art und dem sonnigen Gemüt pfeilgerade einen Weg in Thierrys Herz.
Lia Haycraft präsentiert mit ihrer aktuellen Neuerscheinung einen Wohlfühlroman, der dem Leser die idyllische Schönheit Cornwalls und die britische Gemütlichkeit nahebringt. Dank der bildhaften Beschreibung der Autorin hat man das malerische Haus auf dem großen Grundstück stets vor Augen. Man ahnt als Leser zwar bereits sehr früh, weshalb Livs Großmutter Mabel dermaßen fasziniert vom Blueberry Hill Cottage und dem imposanten Garten ist, die Details bleiben aber bis zuletzt im Dunkeln und werden sozusagen erst im „Finale“ offenbart.
Die Autorin bedient sich einer locker-leichten und sehr saloppen Sprache. Der Fokus liegt in erster Linie auf Liv und Thierry, es werden aber auch interessante Nebenfiguren in die Handlung eingebracht. Livs Großmutter Mabel, Thierrys Großvater Jacques sowie Thierrys Schwester Veronique waren mir auf Anhieb sympathisch. Allen anderen Nebendarstellern wurde kaum Aufmerksamkeit zuteil, sie blieben blass und austauschbar. Obgleich die Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten großen Raum einnimmt, konnte ich mich für keinen der beiden erwärmen, sie blieben mir bis zum Ende des Buches gänzlich unsympathisch. Ich empfand darüber hinaus die ganze Geschichte, aber auch das Verhalten von Liv und Thierry, als wenig überzeugend. Es gibt obendrein Handlungsstränge und Gedankengänge, die nicht fortgeführt werden und irgendwann im Sande verlaufen. Ich hätte außerdem gerne mehr über die Familien der beiden Hauptfiguren erfahren, die lediglich kurz erwähnt wurden. Die Liebesgeschichte zwischen Liv und Thierry wirkte auf mich mit ihren permanenten Widersprüchen konstruiert – und leider ebenfalls ziemlich unglaubwürdig.
Abschließend möchte ich auf das einnehmende und hochwertige Cover hinweisen, das durch eine wunderschöne Optik sowie eine äußerst harmonische farbliche Gestaltung punktet. Die Abbildung eines in voller Blüte stehenden Zweiges wiederholt sich im Inneren des Buches zu Beginn eines jeden Kapitels, eine leserfreundliche Schriftgröße und ein ebensolcher Zeilenabstand vervollständigen den positiven Gesamteindruck.
Fazit: „Two Weeks Until Forever“ ist eine kurzweilige und leichte Sommerlektüre, die zwar durchaus einen gewissen Unterhaltungswert bot, mich persönlich aber nicht zu überzeugen vermochte. Ich konnte mich weder für die beiden Hauptfiguren, noch für die Handlung erwärmen. Ereignisse in der Vergangenheit warfen zudem Fragen auf, die für meinen Geschmack unzureichend oder überhaupt nicht beantwortet wurden. Ich hatte mir von dieser Geschichte definitiv mehr erhofft