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Die Rêveries sind das schönste und das gewagteste Buch von Jean- Jacques Rousseau. Sie zeigen das Feuer der Philosophie im Widerschein des Wassers, in den Spiegelungen des Unbegrenzten, das näherer Bestimmung, des Unauffälligen, das sorgfältiger Betrachtung, der Oberfläche, die eingehender Auslegung bedarf. Sie gipfeln in einer poetischen Darstellung des Glücks, das das philosophische Leben eröffnet. Heinrich Meiers eindringliche Auseinandersetzung mit der letzten und am wenigsten verstandenen Schrift Rousseaus besteht aus zwei Büchern, die sich gegenseitig erhellen. Das erste unternimmt es,…mehr

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Produktbeschreibung
Die Rêveries sind das schönste und das gewagteste Buch von Jean- Jacques Rousseau. Sie zeigen das Feuer der Philosophie im Widerschein des Wassers, in den Spiegelungen des Unbegrenzten, das näherer Bestimmung, des Unauffälligen, das sorgfältiger Betrachtung, der Oberfläche, die eingehender Auslegung bedarf. Sie gipfeln in einer poetischen Darstellung des Glücks, das das philosophische Leben eröffnet. Heinrich Meiers eindringliche Auseinandersetzung mit der letzten und am wenigsten verstandenen Schrift Rousseaus besteht aus zwei Büchern, die sich gegenseitig erhellen. Das erste unternimmt es, in ständiger Rücksicht auf die Rêveries das philosophische Leben zu denken. Seine sieben Kapitel sind überschrieben: Der Philosoph unter Nichtphilosophen, Glaube, Natur, Beisichselbstsein, Politik, Liebe, Selbsterkenntnis. Das zweite gibt eine neue Auslegung des umstrittensten Werkes von Rousseau, des Glaubensbekenntnisses des Savoyischen Vikars, das ein gelungenes nichtphilosophisches Leben grundzulegen sucht. Die Rêveries verweisen den Leser nachdrücklich auf das Glaubensbekenntnis, das 1762 als Teil des Emile erschienen war und Rousseau die politische Verfolgung durch die kirchlichen und weltlichen Autoritäten seiner Zeit eintrug.

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Autorenporträt
Heinrich Meier, geboren 1953, leitet die Carl Friedrich von Siemens Stiftung in München und lehrt als Honorarprofessor für Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie als ständiger Gastprofessor am Committee on Social Thought der University of Chicago. Seine Bücher zur Begründung der Politischen Philosophie und zur Kritik der Politischen Theologie wurden in sechs Sprachen übersetzt. 1984 veröffentlichte er die umfassendste Kritische Edition von Rousseaus Discours sur l'inégalité mit deutscher Übersetzung und ausführlichem Kommentar (6. Auflage 2008).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.02.2012

Das Inselglück des Philosophen

Wovon träumt Jean-Jacques Rousseau eigentlich in seinen berühmten "Rêveries"? Von einem philosophischen Leben, meint Heinrich Meier und verficht seine Antwort mit einer detailreichen und brillanten Interpretation.

Er war der schrägste Vogel eines an Sonderlingen reichen Jahrhunderts und doch der eindrucksvollste Repräsentant seiner Epoche. Er nannte gute Gründe für den großen Umbruch, der ins Haus stand, und stieg hinab in die Abgründe, die bei dieser Umwälzung aufbrachen. Er war Republikaner, bevor die Republik ausgerufen wurde, und Romantiker, bevor es die Romantik gab. Er analysierte die Dialektik der Aufklärung, während diese noch um ihren Sieg bangte. Er stritt mit denen, die seine Bücher verbrannten, und überwarf sich mit denen, die ihn schätzten. Er wollte, wie er 1762 schrieb, einfach nur "Mensch" sein und nicht "der Gott des Pöbels" oder der "Dalai Lama".

Was hieß das für Jean-Jacques Rousseau: ein "Mensch" zu sein? "Wenn man mir nur, zusammen mit dem Gebrauch einiger Bücher, die Freiheit lässt, zuweilen in einem Garten zu spazieren, dann bin ich zufrieden", schrieb er. Dieses Menschsein war ihm nur in kostbaren Zwischenzeiten vergönnt. Anfeindung, Verfolgung, aber auch der blanke Hunger kamen ihm immer wieder in die Quere.

Im Herbst 1765 war es mal wieder so weit. Rousseau war auf der Flucht. Vor ihm lag das Exil in England, hinter ihm lagen die schönste Zeit und der schönste Ort seines Lebens: sechs Wochen auf der St. Petersinsel im Bieler See. Diese Zeit und dieser Ort bilden den Rahmen für "Die Träumereien des einsamen Spaziergängers", Rousseaus am meisten unterschätzte, am häufigsten missverstandene Schrift. Die "Träumereien" sind als Dokument des Eskapismus, als Zeugnis eines autistischen oder narzisstischen Selbst sowie als Hymne auf die Botanisiertrommel interpretiert worden. Heinrich Meier, der vor Jahrzehnten die bis heute gültige Standardausgabe von Rousseaus "Abhandlung über die Ungleichheit" herausgegeben hat, versucht nun in seinem Buch, diesen Text aus der Nische der Geistesgeschichte herauszuziehen.

Genaugenommen stellt Meier die "Träumereien" nicht nur als wichtiges philosophisches Werk neben andere, sondern liest sie als einen Text, in dem die Philosophie selbst aufs Spiel gesetzt wird. Deshalb rückt er Rousseaus Spätschrift - in einer ein wenig künstlich wirkenden Abgrenzung - vom sogenannten "OEuvre", also den anderen Schriften, ab. Für Meier sind die "Träumereien" weder ein philosophisches Werk unter anderen noch ein letztlich antiphilosophisches Symptom des Rückzugs oder gar der Regression, sondern die "verwegene" und "kühne" Geschichte eines Übergangs von der Philosophie ins philosophische Leben.

"Ich bin jetzt also allein auf dieser Erde und habe keinen Bruder, keinen Nächsten, keinen Freund, keine Gesellschaft mehr außer mir selbst." Schon dieser erste Satz der "Träumereien" gleitet von Bedrückung in Befreiung hinüber. Revolutionen gibt es nicht nur im Staat, sondern auch in der Seele, und nichts weniger als eine "große Revolution" ist es, die Rousseau ausruft. Aber für wen? Nur von einer privaten Revolution, einer Selbstverwandlung scheint Rousseau zu berichten. Denn was haben die anderen damit zu tun, dass er von einer Dänischen Dogge angefallen wird, Kaninchen auswildert und seinen "inneren Frieden" dabei findet, sich "einen Weg zwischen Salweiden, Faulbäumen, Knöterich und vielerlei Gesträuch" zu bahnen?

Heinrich Meier weist auf einen ganz einfachen Punkt hin, der diese autobiographische Lesart in ihre Grenzen weist: dass im Titel dieses Textes von "den" Träumereien "des" einsamen Spaziergängers die Rede ist, nicht von nur "einem" Menschen und dessen Stimmungs- und Lebenswandel. Um ein "Ich" geht es, aber irgendwie doch um unser aller "Ich", um uns alle. Rousseau fragt: "Aber ich, von allem losgelöst, was bin ich selbst? Das ist es, was mir zu untersuchen bleibt." Zur unbedingten Konzentration auf sich selbst gehört der Rückzug in die Einsamkeit, die Rousseau den Genuss gewährt, "ganz ich" selbst und "ganz bei mir" zu sein.

In einer minutiösen Interpretation zeigt Heinrich Meier nun, dass es sich beim "Bei-sich-selbst-sein" nicht um einen Zustand handelt, in dem die Welt das Ich gleichgültig lässt. Rousseaus Zurückgezogenheit ist keine gedankliche Abschottung, die neue Freiheit auf der Insel setzt ihn in den Stand, alles, was ihn sein Leben lang umgetrieben hatte, Revue passieren zu lassen. Die "Träumereien" sind auch ein Buch der Erinnerung - der Erinnerung an ein Leben und ein Denken. Meier schreibt: "Die Politik und den Glauben, die Natur und die Liebe hatte Rousseau zu großen Themen des OEuvres gemacht. Als Gegenstände seiner Selbsterkenntnis kehren sie in den Rêveries wieder" - und all diese "Gegenstände", diese großen Worte tauchen auch in den Überschriften der Kapitel von Meiers Buch auf, die lakonisch "Glaube", "Natur", "Politik", Liebe" oder "Selbsterkenntnis" überschrieben sind.

Auf der St. Petersinsel schlägt nach Meier die Stunde des "Beginns eines philosophischen Lebens", das zwar keinen neuen Zugriff, aber einen neuen Blick auf die Welt eröffnet. "Rousseaus Beteiligung" werde nun "wesentlich Betrachtung". Was ergibt sich bei dieser Betrachtung zum Beispiel im Feld der Politik, also bei Rousseaus Rückblick auf seine epochale Schrift über den "Gesellschaftsvertrag"? Zweierlei. Zum einen stellt Rousseau neben den republikanischen Gesellschaftsvertrag, der von den Pflichten und Rechten der Staatsbürger handelt, noch eine andere Art von Sozialität: die "Gesellschaft zwischen dem Wohltäter und dem, der sich ihm mit dem Empfang der Wohltat verbunden hat". Diese Verbindung gilt Rousseau nun gar als die "heiligste von allen", denn jeder Zwang ist hier gebrochen. Zum anderen erscheint das philosophische Ich der "Träumereien" bei Meier als Wiedergänger einer besonderen Figur, die im "Contrat social" bereits einen Auftritt hatte: des "législateur", des weisen Gesetzgebers, der den Menschen, die in ihren Interessen befangen sind, zur Seite steht. Dessen "Klugheit" kehrt nun wieder als Tugend des "Philosophen". Ihm gelingt die Läuterung, die Unabhängigkeit vom "Tumult" und vom "Chaos" der Welt.

Meier schildert den Rousseau der "Träumereien" als einen Autor, der "seinem Zeitalter nicht untertan" und "im Wichtigsten nicht historisch gebunden" ist. Aus dieser Distanz heraus stellt er die Welt auf die "Probe der Reflexion". Niemand vor Meier hat diese philosophische "Revolution" plausibler und subtiler beschrieben; sein Buch setzt einen auf lange Sicht kaum überbietbaren Standard. Gleichwohl bleiben Zweifel, ob Meier - wie er behauptet - den "harten Kern" der "Träumereien" getroffen hat.

Wird in den "Träumereien" wirklich der Traum von einem philosophischen Leben geträumt, der die menschliche Existenz am Maßstab vollständiger geistiger Unabhängigkeit misst? Es gibt im fünften "Spaziergang" eine berühmte Stelle, in der Rousseau schildert, wie er sich am "sandigen Ufer des Sees" niederlegt: "Das Geräusch der Wellen dort und die Bewegung des Wassers fesselten meine Sinne, brachten jede andere Bewegung in meiner Seele zum Erliegen und ließen sie in eine angenehme Träumerei eintauchen . . ., und sie genügten, um mich meine Existenz mit Vergnügen fühlen zu lassen, ohne die Mühe des Denkens zu haben." Welt- und Seelenbewegung spielen in einer Korrespondenz von "Stimmungen" ineinander, das Gefühl der Freiheit, das Rousseau genießt, verdankt sich der Hingabe. Hier wird ein Augenblick des Glücks, des guten Lebens geschildert, nicht aber - wie man gegen Meier einwenden muss - die Zeitlosigkeit philosophischen Lebens.

Man mag beim Streit um die Frage, welche Lebensart Rousseau in den "Träumereien" nun wirklich entwirft, einwerfen, die Menschheit habe Wichtigeres zu tun, als sich mit der Deutung subtiler Wasserfreuden abzugeben. Und doch hängt an diesem Streit ums wahre Leben mehr, als er auf den ersten Blick erkennen lässt. Die eine Seite meint, dass mit Rousseaus Hilfe Formen der Einbettung, Abhängigkeit, Verbundenheit und Hingabe erkundet werden können, von denen der um Freiheit ringende Mensch in Gesellschaft und Einsamkeit, im Staat und in der Natur bestimmt bleibt. Auf der anderen Seite - und für sie ergreift Meier Partei - wird Rousseau ein "Ausnahme-Dasein" zugeschrieben, das letzten Endes in der idealen Unabhängigkeit des philosophischen Lebens gipfelt. Aber bleibt man nicht auch als Philosoph abhängig von der Sprache, die die anderen sprechen?

Eigentlich handelt es sich bei Heinrich Meiers Buch um zwei Bücher. Angehängt an seine Erörterung der "Träumereien" ist ein "zweites Buch" über "Rousseau und das Glaubensbekenntnis des Savoyischen Vikars", also über ein berühmtes Kapitel aus Rousseaus "Émile". Natürlich kehren die großen Themen der "Träumereien" - zuvörderst die Frage des Glaubens - hier wieder. Und doch hat diese Kombination etwas von einer Behelfslösung. Dies tut der Tatsache keinen Abbruch, dass hier ein alles andere als unbeholfenes Buch vorliegt, vor dem auch diejenigen den Hut ziehen werden, die Rousseau gegen Meiers Eloge verteidigen wollen.

DIETER THOMÄ.

Heinrich Meier: "Über das Glück des philosophischen Lebens". Reflexionen zu Rousseaus Rêveries.

Verlag C. H. Beck, München 2011. 442 S., geb., 29,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Dies ist, warnt Rezensent Martin Meyer sofort, kein einfach zu lesendes Buch. Und eben darum lohne es die Lektüre. Ins Zentrum seiner Untersuchung übers philosophische Leben stellt der Philosoph Heinrich Meier eines der sonst selten unter die wichtigsten Arbeiten Rousseaus gerechnetes Letztwerk: nämlich seine späten, schon nicht mehr an die Öffentlichkeit, sondern an Freunde und Eingeweihte gerichteten "Träumereien des einsamen Spaziergängers". Mit großer Genauigkeit werden diese in der umfangreichen Studie untersucht und einer Lektüre unterzogen, die der großen Frage nach dem Glück, das im philosophischen Leben liegt, nachgeht. Daran, dass dieses besondere Glück nur den wenigen gegeben ist, dass es in der Einsamkeit und im Rückzug zu finden ist, lässt Rousseau wenig Zweifel. Die Kämpfe, die sein Leben bestimmten, hat der Philosoph in diesem Alterswerk hinter sich. Zu den vielen Vorzügen von Meiers genauer, auf "Augenhöhe" des Gegenstands stehender Studie gehöre, so der Rezensent, auch der Verweis aufs Gegengewicht, nämlich die Lektüre von Rousseaus "Glaubensbekenntnis des savoyischen Vikars" (aus dem "Emile") als exemplarische Untersuchung zum nichtphilosophischen Leben.

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"Niemand vor Meier hat [...] [Rousseaus] philosophische 'Revolution' plausibler und subtiler beschrieben; sein Buch setzt einen auf lange Sicht kaum überbietbaren Standard." Dieter Thomä, Frankfurter Allgemeine Zeitung