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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität zu Köln (Institut für deutsche Sprache und Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Als Paul Hindemith im Sommer 1930 Gottfried Benn auffordert einen Text für ihn zu verfassen, befindet sich dieser in einer Phase des Wandels, der dichterischen wie persönlichen Neuorientierung und nur zögernd stimmt er dem Unterfangen zu. Hindemith hatte zuvor für das Baden-Badener Fest der zeitgenössischen Musik von 1929 zusammen mit Bertolt Brecht den Lindberghflug und ein Lehrstück verfasst und sich…mehr

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Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität zu Köln (Institut für deutsche Sprache und Literatur), Sprache: Deutsch, Abstract: Als Paul Hindemith im Sommer 1930 Gottfried Benn auffordert einen Text für ihn zu verfassen, befindet sich dieser in einer Phase des Wandels, der dichterischen wie persönlichen Neuorientierung und nur zögernd stimmt er dem Unterfangen zu. Hindemith hatte zuvor für das Baden-Badener Fest der zeitgenössischen Musik von 1929 zusammen mit Bertolt Brecht den Lindberghflug und ein Lehrstück verfasst und sich anschließend mit dem Dichter zerstritten. Grund legend für das Zerwürfnis war ganz allgemein die damals vorherrschende Kunstauffassung der Neuen Sachlichkeit, welche die zunehmende Instrumentalisierung der Kunst am Ende der Weimarer Republik vorantrieb. Hindemiths Idee einer Gebrauchsmusik, als rein erzieherischer Maßnahme vertrug sich nicht mit brechtscher Suggestion zum politischen Stimmenfang. Es mangelte auch nicht an gegen Benn gerichteter Polemik, der seine quasi ,überholte' absolute Ästhetik nicht verhehlte, ja sogar vehement verteidigte. Seine exemplarische Replik gegen J. R. Becher und E. E. Kisch in der Neuen Bücherschau vom 9. Juli 1929 Können Dichter die Welt ändern? muss daher Hindemiths Interesse geweckt haben, auch wenn eine tiefere Identifikation mit den dargestellten nihilistischen Ideen nicht anzunehmen ist. Die Zusammenarbeit am Unaufhörlichen erstreckt sich über einen Zeitraum von etwa zwei Jahren (1930/31) und lässt sich durch den regen Briefwechsel gut rekonstruieren. Sehr auffällig ist Benns Unsicherheit, was die Verwertbarkeit seiner Textfragmente betrifft; deren Folge ist ein ständiges Versichern bei Hindemith und eine dadurch bedingte nur zögerliche, schrittweise Entwicklung des Materials. Die Entscheidung für ein Oratorium ist interessant, da diese Gattung traditionell einem pädagogischen Auftrag verpflichtet ist, Benn dieses Ansinnen jedoch im Vorfeld von sich weist. Ging es ihm nicht um erzieherisches Einwirken im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung von Gesellschaft bzw. Individuen, so doch zumindest um ein Bewusstwerden der schieren Fragwürdigkeit von Existenz.[...]

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