Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für Deutsche Philologie), Veranstaltung: Projekt Brückensteine: Sprachvarietäten in Unterricht und Pausenhof, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit soll am Beispiel der Pressesprache zeigen, wie sich die zunehmende Popularität des Englischen auf die unterschiedlichen Sprachebenen des Deutschen auswirkt. Mit Blick auf das Eindringen von Anglizismen in die Sprache der Presse soll dargelegt werden, dass die letztere keineswegs als eine Varietät zu betrachten ist, sondern eher als eine Widerspiegelung der gesellschaftlichen, wissenschaftlichen und sprachlichen Zustände der Zeit gilt. Die deutsche Sprache scheint heutzutage zunehmend von einem aus dem englischen und amerikanischen Sprachraum stammenden Sprachgut bedrängt zu sein. Diese Tatsache wird in der Sprache der Presse besonders deutlich, wie eine umfassende Kritik seit Mitte des 20. Jahrhunderts bereits gezeigt hat. Dadurch, dass die Pressesprache eine hohe Gegenwartsbezogenheit aufweist, da sie „alle Gebiete des täglichen Lebens“ behandelt, kann sie als „ein sicheres Anzeichen für sprachliche Veränderungen“ betrachtet werden. Eine besondere Rolle dabei spielen Anglizismen und Amerikanismen, die bereits durch den Kolonialismus und Welthandel Großbritanniens im 17., 18. und 19. Jahrhundert und durch die Etablierung der USA als Weltmacht im 20. Jahrhundert ihren Weg in die deutsche Sprache gefunden haben. Es soll hierbei angemerkt werden, dass die damaligen Entlehnungen teilweise aus Bedarf an Bezeichnungen für bisher nicht vorhandene oder wenig populäre Sachverhalte übernommen wurden, während in der heutigen Debatte über eine „Verenglischung“ und „Amerikanisierung“ geklagt wird , da ein hoher Anteil an Wörter in die deutsche Sprache unhinterfragt aufgenommen werden.