Wenn wir einen geliebten Menschen verlieren, Verluste oder Schicksalsschläge erleiden, suchen wir nach Trost. Gesucht wird Trost heute immer weniger in religiösen Institutionen und politischen Traditionen. Stattdessen wird das Bedürfnis nach Trost zunehmend ins individuell Zwischenmenschliche und in private Netzwerke verlagert. Michael Ignatieff geht der Frage nach, wie es uns über Jahrtausende gelungen ist, Traditionen des Trosts zu erschaffen. Das Buch Hiob, die Psalmen und die Werke von Künstlern so verschieden wie Albert Camus, Anna Achmatowa und Primo Levi sind zeitlose Botschaften der Hoffnung. Diese verbindende Sprache des Trosts hat Generationen von Menschen dazu inspiriert, ihr Schicksal mit Würde zu anzunehmen. Ignatieff erweckt sie zu neuem Leben und zeigt, wie sie uns auch im 21. Jahrhundert helfen können, dem Leid und der Ungewissheit in der Welt hoffnungsvoll zu begegnen.
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Dieses Buch ist anders als die üblichen Trost-Ratgeber, versichert Rezensent Nils Minkmar. Nur: Trösten will es ihn nicht. Denn der kanadische Ideenhistoriker Michael Ignatieff ist das "Schweizer Offiziersmesser" unter den gegenwärtigen Autoren, fährt der Kritiker fort. Nicht ohne Interesse folgt er Ignatieff, einst unter anderem Chef der Liberalen Partei in Kanada, Harvard-Professor und BBC-Dokumentarfilmer, durch die Kulturgeschichte des Trostes, vorbei an Cicero und Michel de Montaigne. Minkmar erhält allerhand Einblicke in Erfahrungen von Leid in den vergangenen Jahrhundert, nur leider auch das Gefühl, dass sich der Autor nicht recht für sein Sujet interessiert. Zu oberflächlich scheint ihm Ignatieffs Herangehensweise, als "Einführung ins abendländische Denken" kann er das Buch dennoch empfehlen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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