Regula Eichenberger wollte fliegen. Unbedingt. Immer schon. Und als ihre zwei Jahre ältere Schwester den Privatpilotenschein machte, lernte sie einfach mit. So bestand sie - ohne je einen Kurs besucht zu haben - mit noch nicht einmal siebzehn Jahren die Theorieprüfung. Neun Jahre später begann die Tochter eines Fluglehrers dann, anderen beizubringen, wie man in die Luft geht und dort auch bleibt. Im Jahr 1983 bewies Moritz Suter, der Gründer der Crossair, sein Marketingtalent und setzte Regula Eichenberger als erste Schweizer Linienpilotin ein. Ihren ersten Flug startete sie - als Copilotin - in Bern-Belp mit dem Ziel Lugano-Agno. Das Medieninteresse war - weit über die Landesgrenzen hinaus - riesig. Und so öffnete Regula Eichenberger Frauen die Tür in eine Welt, die bis anhin von Männern dominiert wurde. In ihrer Autobiografie lesen wir von Halbgöttern in Uniform und kalten Füßen im Cockpit, davon, dass man sich in ein Flugzeug verlieben kann, und von Situationen, die so brenzlig werden können, dass es Nerven aus Stahl braucht. Die Autorin erzählt von wunderbarer, manchmal aber auch sehr harziger Teamarbeit und davon, wie sie - bereits pensioniert - ein schwerer Schicksalsschlag getroffen und in eine Abwärtsspirale gezogen hat, aus der sie ohne die in der Fliegerei erlernten und verinnerlichten Notfallstrategien kaum herausgefunden hätte. -------------------------------- Im Logbuch der ersten Linienpilotin der Schweiz finden sich 22 900 Flugstunden und 19 330 Landungen. Regula Eichenberger arbeitete zuerst für die Crossair, dann für die TEA Basel/Switzerland, für die sie unter anderem auch in Australien, Vietnam und Afrika stationiert war. Danach folgte die Swissair-Tochter Balair und nach dem Grounding unseres Nationalstolzes die Belair.
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