Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: gut, Universität Vechta; früher Hochschule Vechta, Sprache: Deutsch, Abstract: Auf welche Weise entstehen die Gedanken und welche Rolle spielt die mündliche Rede in diesem Zusammenhang? Zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts beschäftigte sich Heinrich von Kleist (1777-1811) mit dieser Thematik; er entwickelte in seinem Aufsatz „Über die allmählige Verfertigung der Gedanken beim Reden“ völlig neue Ansichten über Sprache, Denken und die Entstehung von Gedanken. Damit stellte er die traditionellen Ansichten und Vorstellungen über Sprache und Denken in Frage. In dieser Hausarbeit sollen beide Modelle – das Kleist´sche und das traditionelle Modell – gegenübergestellt und ihre wesentlichen Merkmale dargestellt werden; dabei wird seine Abhandlung über die Gedankenverfertigung beim Reden mit Kleists Leben und seinem Gesamtwerk in Beziehung gesetzt. Weiterhin soll geklärt werden, welche Konsequenzen die jeweiligen Modelle für Sprache im Allgemeinen und auch für die Literatur haben. Außerdem wird der Frage nachgegangen, ob und inwieweit es Kleist gelingt, sein Modell der Gedankenverfertigung beim Reden in seinem Lustspiel „Der zerbrochne Krug“ anzuwenden und darzustellen. Könnte die Figur des Dorfrichters Adam die dramentechnische Umsetzung des Kleist´schen Modells sein?