In das Land, in dem Milch und Honig fließen, wollen weder Tarek noch Soraya - zwei afghanische Kinder, die sich - jeder für sich - auf einen beschwerlichen Weg begeben. Begeben müssen, denn sie und damit auch ihre Familien werden aus bestimmten Gründen unter Druck gesetzt. Ihre jeweiligen Väter
übergeben sie aus Mangel an Alternativen an Schlepper. Für beide Kinder ist die Trennung von der Familie…mehrIn das Land, in dem Milch und Honig fließen, wollen weder Tarek noch Soraya - zwei afghanische Kinder, die sich - jeder für sich - auf einen beschwerlichen Weg begeben. Begeben müssen, denn sie und damit auch ihre Familien werden aus bestimmten Gründen unter Druck gesetzt. Ihre jeweiligen Väter übergeben sie aus Mangel an Alternativen an Schlepper. Für beide Kinder ist die Trennung von der Familie ein Alptraum - am liebsten wären sie einfach zu Hause geblieben.
Mitten in den schneebedeckten Bergen Afghanistans begegnen sie, die sich aus langen gemeinsamen Sommern, aus glücklichen Kindertagen also kannten, einander während der Flucht durch Zufall wieder und würden am liebsten gemeinsam weiterziehen. Die Hoffnung auf ein erneutes Aufeinandertreffen und eine gemeinsame Weiterreise ist beiderseits vorhanden.
Sie fliehen nicht aus eigenem Willen oder aus Hoffnung auf ein besseres Leben, sondern es bleibt ihnen ganz einfach keine andere Wahl. Ganz auf sich gestellt sind sie während ihrer Flucht, denn dass auf Schlepper kein Verlass ist, lernen sie schnell. Umso überraschender für sie selbst sind verschiedene Begegnungen mit besonderen Menschen, die ihnen helfen oder denen auch sie helfen können. Begegnungen, die hoffen lassen.
Werden sie in Sicherheit gelangen und werden sie einander wieder begegnen? Der Leser bangt auf jeder einzelnen Seite mit den jungen Protagonisten.
Der Autor Dirk Reinhardt hat sorgfältig recherchiert, mit zahlreichen jungen Flüchtlingen gesprochen und sie verstehen gelernt. Entsprechend ergreifend und mitreißend ist sein Buch geworden, das Teenager adressiert, aber auch für Erwachsene sehr lesenswert ist. Ich bin mir recht sicher, dass man bei Jugendlichen, die diese Lektüre "durchgezogen" haben, nur noch selten Sprüche wie "Du hast es ja sooo gut, denk an die armen Flüchtlinge" bringen muss - sie haben plastisch vorgeführt bekommen, wie es diesen Kindern geht. Ein schmerzhaftes und wirklich wichtiges Buch, das uns nicht nur hilft, Geflüchtete zu verstehen, sondern uns auch dabei weiterhilft, uns selbst besser zu verstehen und bestenfalls entsprechend zu positionieren. Ein sehr besonderes Buch, das ich nicht so schnell vergessen werde!