Quellenexegese aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Theologie - Biblische Theologie, Note: 1,7, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Institut für Evangelische Theologie und Religionspädagogik), Veranstaltung: Fragen der Exegese und Bibelwissen-schaft (NT), Sprache: Deutsch, Abstract: Die zentrale Formulierung der Perikope über gute und böse Handlungen am Sabbat scheint bei dem Leser verstärkt im Gedächtnis zu bleiben. Sie wirft nicht nur grundsätzliche Verständnisfragen auf, sondern stellt vielmehr auch entscheidende theologische Deutungen in Frage. Denn wieso gerät Jesus in den Konflikt mit dem Sabbatgesetz? Eine Auflehnung von Jesus gegen das Gesetzt scheint hier die erste Problemlösung zu sein. Würde er sich nicht auflehnen, gäbe es keine Konflikte. Denn scheinbar zu Recht kann die Kritik formuliert werden, dass die Heilung des Kranken noch einen Tag hätte waren können. Ob seine verdorrte Hand am Sabbat oder am darauffolgenden Tag geheilt wird, mag vermutlich keinen essentiellen Unterschied darstellen. Aber warum sollte es nicht möglich sein am Sabbat mit gutem Willen zu handeln und Gutes zu tun? Weshalb schließt der Sabbat die Wunderheilungen aus? Und wieso darf man weder Gutes tun, noch übel handeln? Wie sollte man sich dann überhaupt noch am Sabbat verhalten dürfen? Nicht nur die Beschreibung der Situation und das Vorgehen Jesu sind dabei scheinbar interessant zu betrachten, auch die Auffälligkeit des Schweigens der Gegner Jesu fällt hier besonders ins Auge. Denn warum schweigen sie und geben keine Antwort auf Jesus gegensätzliche Darstellung von gut und böse? Zur Klärung dieser Fragen und für die vertiefende exegetische Betrachtung der Perikope wird zunächst eine selbst angefertigte Übersetzung des Bibeltextes formuliert. Diesem Vorgehen schließen sich die Abgrenzung und die Kontextanalyse des Textes an. Die anschließende Betrachtung von Syntax und Semantik verspricht eine Vereinfachung des folgenden synoptischen Vergleiches. Durch die Frage nach der Vorgeschichte und dem Überlieferungsgang unter dem Punkt der Überlieferungsgeschichte wird der Prozess der Entstehung des Textes bis zu seiner letztendlichen Form dargestellt. Daraufhin wird in Kapitel 5 der Versuch aufgestellt, die Perikope einer bestimmten Gattung zuzuordnen, parallele Stellen zu finden und den Sitz im Leben zu bestimmen, um die Bedeutung der Perikope zur damaligen Zeit zu analysieren. Abschließend wird die redaktionelle Bearbeitung der Perikope untersucht und herausgestellt, welche Bestandteile der Tradition zuzuordnen sind. Die wichtigsten Motive zur Deutung der Textaussagen werden unter dem Punkt der Traditionsgeschichte erarbeitet. Schlussendlich widmet sich das Kapitel 9 der Hermeneutik, die die Aktualität und die heutige Bedeutung der Perikope klären soll.
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