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»Sagen wir, ich habe mir Tiere angeschafft der Unterhaltung wegen. Vielleicht hätten es dafür nicht vierzehn sein müssen. Aber manche reden nicht mit mir.« Ob Hund oder Meerschwein, Katze oder Kaninchen – Katharina Hacker macht gern Platz für Tiere. Nicht nur in ihrem Leben, sondern auch in ihren Texten. In diesem zweiten Band ihrer »Minutenessays« ist sie nun ganz bei den Tieren und denkt von ihnen aus über uns Menschen und unser Leben in dieser Welt nach. Dabei beschränkt sie sich nicht auf ihre eigenen Mitbewohner, sondern schaut auch auf Grashüpfer und Spinne, Schwan und Fledermaus. Uns…mehr

Produktbeschreibung
»Sagen wir, ich habe mir Tiere angeschafft der Unterhaltung wegen. Vielleicht hätten es dafür nicht vierzehn sein müssen. Aber manche reden nicht mit mir.« Ob Hund oder Meerschwein, Katze oder Kaninchen – Katharina Hacker macht gern Platz für Tiere. Nicht nur in ihrem Leben, sondern auch in ihren Texten. In diesem zweiten Band ihrer »Minutenessays« ist sie nun ganz bei den Tieren und denkt von ihnen aus über uns Menschen und unser Leben in dieser Welt nach. Dabei beschränkt sie sich nicht auf ihre eigenen Mitbewohner, sondern schaut auch auf Grashüpfer und Spinne, Schwan und Fledermaus. Uns beschenkt sie mit ihren Gedanken, die immer pointiert sind, mal witzig, mal melancholisch, stets zärtlich, lebensklug und neugierig. Und die unbedingt zum Mit- und Weiterdenken einladen. Denn natürlich gilt: »Wie meist, wenn wir über Tiere reden, sagt das mehr über uns als über Hunde oder Katzen.«
Autorenporträt
Katharina Hacker, geboren 1967 in Frankfurt am Main, studierte Philosophie, Geschichte und Judaistik in Freiburg und Jerusalem und lebt seit 1996 in Berlin. Ihr Roman »Die Habenichtse« (2006, Suhrkamp) wurde mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet, 2021 erhielt sie den Droste-Preis der Stadt Meersburg. Ein erster Band mit »Minutenessays« erschien 2019 bei Berenberg unter dem Titel »Darf ich dir das Sie anbieten?«, zuletzt der Roman »Die Gäste« (2022, S. Fischer).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Es ist nur eine sehr kurze Kurzkritik, trotzdem hat man das Gefühl, dass es dem Rezensenten Andreas Platthaus wichtig war, dieses Buch mit seinen Miniessays, die nie länger als eine Seite sind, den Lesern ans Herz zu legen. Hackers fast schon lyrische" Betrachtungen zu Tieren haben Platthaus durch ihre Fantasie und Sprachkunst beeindruckt. Und durch ihren ganz unsentimentalen Blick, staunt Platthaus und zitiert als Beispiel: "Der Tod eines Kaninchens bedrückte ein / Meerschweinchen, während er zwei Kaninchen / schwach zu erfreuen schien."

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 20.06.2024

Tod eines Kaninchens
Katharina Hackers neue Kurztextsammlung

Fünf Jahre ist es her, seit Katharina Hacker, die zuvor als Romanautorin bekannt war (und als solche mit "Die Habenichtse" 2006 den Deutschen Buchpreis gewonnen hat), eine kleine brillante Sammlung von "Minutenessays" veröffentlichte. Man sah diese winzigen Texte in der Tradition von Kawabata Yasunaris "Handtellergeschichten" und Oskar Maria Grafs "Minutengeschichten", doch Hacker schrieb im Gegensatz dazu mit in der Tat eher essayistischem Anspruch. Dann folgten von ihr wieder zwei Romane, einer für Jugendliche, einer für Erwachsene, doch als müsste sich die Schriftstellerin nach diesen Volumen-Ausschweifungen wieder aufs Extremste konzentrieren, hat sie neue Kurzüberlegungen angestellt, die - diesmal ohne Gattungsbezeichnung - als "Über Leben mit Tier" erschienen sind. Unpaginiert, als wäre selbst eine Seitenzahl zu viel der Ablenkung von den auf ihre Essenz gebrachten Gedanken und, ja, Liebeserklärungen an die animalischen Lebensbegleiter.

Einige dieser insgesamt 106 jeweils nicht mehr als eine Seite umfassenden Betrachtungen können komplett selbst in dieser Kurzbesprechung wiedergegeben werden. Etwa der Dreizeiler "Tja", der hier bewusst mit Verszeichen versehen wird, um die bisweilen geradezu lyrische Verdichtung und Formgebung, die Hacker ihren Texten angedeihen lässt, anzudeuten: "Der Tod eines Kaninchens bedrückte ein / Meerschweinchen, während er zwei Kaninchen / schwach zu erfreuen schien." Oder "Wolf": "Ob der Mensch des Menschen Wolf, / hängt jedenfalls nicht vom Wolf ab." Es gibt aber auch rein menschliche Ausführungen, also entgegen dem Buchtitel ganz ohne Tier. In "Verbündet" etwa heißt es: "Die Sprache ist unsere Verbündete / gegen unsere absterbenden Herzen, / gegen eine ärmlich werdende Welt."

Und wie schon vor fünf Jahren führt Katharina Hacker uns nicht nur in ihre intimsten Gedankengänge; sie weckt auch unsere Vorstellungskraft betreffs der Frage, welche dieser Miniaturen Keimzellen für mehr sein könnten. "Gewalt verschließt die Welt immer. Sentimentalität aber verschließt sie auch. Und Mangel an Phantasie." Kein Mangel daran bei Katharina Hacker. apl.

Katharina Hacker:

"Über Leben mit Tier".

Berenberg Verlag,

Berlin 2023.

112 S., geb., 20,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt am Main.
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