Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts, Note: 1,3, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Philosophisches Institut), Veranstaltung: Martin Heidegger: Kant und das Problem der Metaphysik, Sprache: Deutsch, Abstract: In seiner Vorlesung gibt Heidegger zunächst einen knappen geschichtlichen Überblick über die Dingfrage und die Metaphysik von der griechischen Antike bis zur frühen Neuzeit, um sich dann im Hauptteil der Dingfrage anhand von Immanuel Kants Hauptwerk, der “Kritik der reinen Vernunft” zu nähern. Die Frage nach dem Ding, die Heidegger im Titel des vorliegenden Buches und im ersten Teil seiner Vorlesung stellt und vorstellt, fragt nicht nach der Beschaffenheit eines bestimmten Dinges wie z. B. der Zoologe sich um die Beschaffenheit eines bestimmten Tieres kümmert, sondern nach der Beschaffenheit eines bestimmten Dinges als Ding. Gemeint ist also die Frage nach dem Dinghaften der Dinge und damit auch nach dem, was die Dinge in ihrer Dinghaftigkeit be-dingt. Dieses die Dinge Bedingende muss selbst un-bedingt sein, also die Dinge in ihrem Sein beeinflussen und selbst durch nichts beeinflusst sein. Der Zusammenhang mit der “Kritik der reinen Vernunft” besteht in der Antwort auf die Dingfrage: Das die Dinge Be-dingende, was den Dingen ihre Dingheit verleiht, sind die Grundsätze der reinen Vernunft, die Kant in seinem Hauptwerk vorstellt. Die “Kritik der reinen Vernunft” antwortet also auf die Dingfrage, weswegen Heidegger sie zum Hauptbestandteil seiner Vorlesung macht. Um die Frage nach dem Ding anhand der “Kritik der reinen Vernunft” zu beantworten, legt Heidegger das zweite Hauptstück der transzendentalen Analytik aus, das “System aller Grundsätze des reinen Verstandes”. Diese Arbeit soll die Argumentationsstruktur des von Heidegger ausgewählten “Hauptstückes” der “Kritik der reinen Vernunft” wiedergeben und aufzeigen, wie das vorgestellt wird, was die Dinge in ihrer Dingheit bedingt, wie das “System aller Grundsätze des reinen Verstandes” sich auf die Dingheit der Dinge auswirkt. Die Aufgabe und das Ziel der “Kritik der reinen Vernunft” von Kant ist eine Kritik des menschlichen Vernunftvermögens überhaupt im Sinne einer Umgrenzung seines Potentials und seiner Möglichkeiten. Anlass dieser Kritik ist das Anliegen, klären zu wollen, welche Erkenntnisse überhaupt vom menschlichen Verstand auf sicherem Wege gewonnen werden können, darüber hinaus und damit einhergehend, ob eine Metaphysik als Wissenschaft möglich ist und inwiefern sie möglich ist.