Schüchternheit ist ein Begriff aus dem Kontext der alltäglichen Menschenkenntnis und lässt sich wissenschaftlich schwer einordnen. Nach Ansicht des amerikanischen Sozialpsychologen Zimbardo ist jemand schüchtern, wenn er glaubt, es zu sein. Im Zentrum dieses Buches stehen Fragen nach der innerseelischen Dynamik von Schüchternheit sowie ihrer Verankerung im Menschsein selbst. Ein Doppelgesicht der Schüchternheit wird deutlich: Einerseits steht sie für persönliche Unvollkommenheit und Hemmung im Lebensvollzug, zum anderen kann sie Ansporn zur Persönlichkeitsentwicklung und zur Realisierung des eigenen Werterlebens in Wort und Tat sein. Dies wird an vielen Beispielen aus Literatur und Biographik veranschaulicht.