Am Ende des 18. Jahrhunderts forderten zahlreiche Pädagogen ein Ende der geistlichen Schulaufsicht. An die Stelle der geistlichen Schulaufsicht sollte eine Kontrolle durch besonders qualifizierte Lehrer, d.h. durch Männer aus den eigenen Reihen eingeführt werden. Von einer solchen durch pädagogische Fachleute übernommenen Kontrolle erhoffte sich beispielsweise der Berliner Pädagoge Johann Julius Hecker (1707-1768) eine deutliche Verbesserung der institutionalisierten schulischen Träger von Bildungs- und Erziehungsaufgaben und damit schlicht bessere Leistungen der Schüler. Zu den wichtigsten Befürwortern einer Veränderung der Schulaufsicht zählte Johann Heinrich Philipp Seidenstücker, der als Rektor der Lateinschule in Lippstadt tätig war. Seine pfarrerkritische Schrift Ueber Schulinspection oder Beweis wie nachtheilig es in unsern Zeiten sei die Schulinspection den Predigern zu überlassen und wie vortheilhaft es dagegen sein würde die Prediger der Inspection der Schullehrer zu unterwerfen aus dem Jahre 1797 gehört zu den interessantesten Beiträgen in dieser hitzig geführten Debatte.
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