Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Religion, Note: 1,3, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die bisherige deutsche Religionssoziologie nach der Tradition von M. Weber und E. Durkheim hatte stillschweigend vorausgesetzt, Kirche und Religion seien identisch, und insofern war ihre Forschung eigentlich die Kirchensoziologie. Ihre wissenschaftliche Analyse erfolgte methodologisch dann, wenn sie organisiert und institutionalisiert sind. Die Forschung konzentrierte sich auf Pfarreien und Kirchengemeinden, und ihre Verwaltungsweise und Normen. Jedoch ist offensichtlich, daß diese kirchliche Religiosität nicht gleichzusetzen ist mit den wirklichen religiösen Bedürfnissen und Phänomenen der Individuen des heutigen Zeitalters. Das Christentum (als Religion) und die Kirche sind eher ein religiöses Phänomen bzw. eine soziale Form der Religion, die in der Gegenwart lediglich von einigen der vielen sozialen Teilgruppen vertreten wird. In Anbetracht dieses kritischen Gesichtspunktes stellte Luckmann fest, daß Forschungen, die sich lediglich mit diesem begnügen, alleine keine hinreichenden Antworten liefern können zu jenen Fragestellungen, die er für die sozialwissenschaftliche Forschung über das Verständnis der Beziehung zwischen dem einzelnen, der Religion und Gesellschaft im allgemein und über die Bedeutung der Religion in der modernen Gesellschaft als erforderlich sieht. Diese wären: . Welches sind allgemeine anthropologische Bedingungen für die Religion und für das, was als Religion institutionalisiert werden kann? . Welche Realität hat die Religion als soziale Tatsache, bevor sie eine historische Form religiöser Institution annimmt? . Welches sind dominierende Werte, die sich durch die gegenwärtige Kultur ziehen? . Welche sozial-strukturelle Grundlage haben diese Werte? . Welche Funktion erfüllen sie im Leben der Menschen?1
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