Irgendwie überleben kann man Vieles, aber es kommt auf die Spuren an, die zurückbleiben. Genau hiervon erzählt die Autorin und das, was sie erzählt, ist ihre eigene Geschichte.
Schon mit diesem Wissen bekam ich beim Lesen eine ganz spezifische Einstellung zu dem,was ich las: es ist die
unbearbeitete Wahrheit, beginnend mit der Kindheit eines siebenjährigen Mädchens.
Das Buch erzählt vom frühen…mehrIrgendwie überleben kann man Vieles, aber es kommt auf die Spuren an, die zurückbleiben. Genau hiervon erzählt die Autorin und das, was sie erzählt, ist ihre eigene Geschichte.
Schon mit diesem Wissen bekam ich beim Lesen eine ganz spezifische Einstellung zu dem,was ich las: es ist die unbearbeitete Wahrheit, beginnend mit der Kindheit eines siebenjährigen Mädchens.
Das Buch erzählt vom frühen Tod der Mutter, von der prekären Wohnsituation einer kinderreichen Familie, vom Alkoholverbrauch des Vaters und schließlich von seinen sexuellen Übergriffen auf zwei seiner Töchter.
Die Älteste, Marianne, gibt schonungslos preis, was sie ertragen hat und wie sie dennoch versuchte, das Leben eines heranwachsenden Mädchens, mit den ganz alltäglichen Wünschen nach Freundschaften und erstem Verliebtsein zu führen.
Eine der sehr dunklen Seiten des Buches ist die Schilderung der nicht erfolgten Hilfe durch einzelne Verwandte, aber letztlich auch durch die Polizei, bzw. das Jugendamt.
Hierbei wurde mir deutlich, dass nach einem Missbrauch mit dieser verweigerten Hilfe quasi die Tat ein zweites mal geschieht.
Das Buch ist in einer gut lesbaren Sprache geschrieben, nämlich genau so, wie wenn Marianne all ihre Erlebnisse genau jetzt, für uns, noch einmal erzählen würde. Die so hergestellte Aktualität hat mich sehr betroffen zurückgelassen.
Ich sehe das Buch als eine Mahnung an uns alle, immer genau hinzusehen und hinzuhören und genau das ist die Stärke des Buches.
Mit Respekt für die Autorin von mir eine absolute Leseempfehlung.