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Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1,0, Københavns Universitet (Institut für Anglistik, Germanistik und Romanistik), Veranstaltung: Mittelhochdeutsch - Minnesang, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Lyrik aus dem deutschen Mittelalter, genauer gesagt mit dem Minnesang um 1200. Minnesang ist als ein Experimentieren mit der deutschen literarischen Sprache und mit ‚höfischen‘ Liebesauffassungen und höfischem Benehmen aufzufassen. Die Minnesangtexte, die uns heute zugänglich sind, sind alle handschriftlich überliefert.…mehr

Produktbeschreibung
Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 1,0, Københavns Universitet (Institut für Anglistik, Germanistik und Romanistik), Veranstaltung: Mittelhochdeutsch - Minnesang, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Lyrik aus dem deutschen Mittelalter, genauer gesagt mit dem Minnesang um 1200. Minnesang ist als ein Experimentieren mit der deutschen literarischen Sprache und mit ‚höfischen‘ Liebesauffassungen und höfischem Benehmen aufzufassen. Die Minnesangtexte, die uns heute zugänglich sind, sind alle handschriftlich überliefert. Leider sind keine Handschriften aus der Liederproduktionszeit um 1200 bewahrt, und alle überlieferten Handschriften sind mindestens 100-150 Jahre jünger als die ursprünglichen Lieder. Das bedeutet, dass die Schreiber, die die Lieder niedergeschrieben haben, den Dichtern nicht begegnet sind, und dass die uns überlieferten Texte keine Originaltexte sind. Texte, die in mehreren Handschriften überliefert sind, weisen deswegen kleinere oder größere Abweichungen auf. Manchmal sind die Abweichungen sogar so groß, dass man sich überlegen muss, ob die Handschriften dieselbe Fassung eines Liedes wiedergeben oder ob es ursprünglich mehrere Fassungen von einem Lied gab (d.h. ob der Dichter mehrere Variationen über ein Lied geschrieben hat). Die Minnesangtexte sind von einer Reihe von Äußerungen/Aussagen bestimmter Personen aufgebaut. In den meisten Fällen ist die sprechende Person ein Mann,aber es gibt auch Strophen oder Aussagen (ja sogar ganze Lieder), wo man sich Frauenaussagen vorstellen muss. Es wird aber im Text normalerweise nicht markiert, wer spricht, und als Leser muss man manchmal raten, um die Sprecherstimme zu identifizieren. In den meisten Strophen gibt es Wörter oder Wendungen, die auf eine Sprecherstimme hinweisen können, aber es gibt auch eine Reihe von unmarkierten Strophen, in denen sich der Liedsinn radikal ändern würde, wenn man eine Frauenstrophe statt einer Männerstrophe annimmt. Anhand von Reinmars Oeuvre werde ich die oben erwähnten Problemstellungen diskutieren. Der Minnesang um 1200 wird normalerweise als Lieder der ‚hohen Minne‘ bezeichnet, und Reinmar gehört zu einem der bekanntesten Vertreter dieser Stilrichtung. Desweiteren ist sein Werk so breit überliefert, dass die oben besprochenen Überlieferungsprobleme bei ihm deutlich werden. Deswegen wurden Reinmar und zwei seiner Lieder für diese Arbeit ausgewählt. Man muss sich vorstellen, dass Reinmars Lieder, wenn sie vorgetragen wurden, durch die Performanzsituation gelebt haben, und dass der ‚performative Selbstwiderspruch‘, wo sich das Gesagte und das Gezeigte widersprachen, für das Publikum offensichtlich und unterhaltsam war.