Das Werk Paulus Hochgatterers zeichnet sich aus durch thematische Brisanz, dichte Rätsel- und Verweisstrukturen sowie feinkörnigen Realismus. Dieser liegt nicht zuletzt in einer Fülle an materiellen Dingen, die als Ausrüstungsgegenstände und Werkzeuge in Erscheinung treten, als Konsumartikel, seltsame Kultobjekte, heimliche Handlungsmotoren - und die dabei einen Begriff mit langer, wechselhafter Diskursgeschichte aufrufen: den Fetischismus. Bernhard Oberreither analysiert im Kontext historischer und gegenwärtiger Fetischdiskurse, wie sich vermeintlich unschuldige Dinge oft als Schlüssel zur Rätselstruktur der Texte Hochgatterers erweisen. Und wie dessen Texte zugleich als hochgradig reflektierter Kommentar zum stets prekären, verdächtigen, mithin »korrupten« (Hartmut Böhme) Verhältnis des Menschen zu seinen Dingen zu lesen sind.