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Ein Hirnspektralspezialcomputer, bezeichnenderweise ALKIBIADES genannt, steht im Institut für Verhaltensforschung in Klockachtern. Das kleine verschlafene Dörfchen befindet sich an der Ostsee, genauer im Land Mecklenburg-Vorpommern. Alkibiades (geboren etwa 451 vor der Zeitrechnung) hieß in der Antike ein Feldherr, der bis zu seiner Ermordung im Jahre 404 oftmals die Seiten zwischen Athen und Sparta wechselte oder gar zu Persien überlief ... Ein HSSC arbeitet wie sein Namensgeber - historisch auch als Klassischer Verräter bezeichnet: wenn ein Mensch mit dem Hirnspektralspezialcomputer…mehr

Produktbeschreibung
Ein Hirnspektralspezialcomputer, bezeichnenderweise ALKIBIADES genannt, steht im Institut für Verhaltensforschung in Klockachtern. Das kleine verschlafene Dörfchen befindet sich an der Ostsee, genauer im Land Mecklenburg-Vorpommern. Alkibiades (geboren etwa 451 vor der Zeitrechnung) hieß in der Antike ein Feldherr, der bis zu seiner Ermordung im Jahre 404 oftmals die Seiten zwischen Athen und Sparta wechselte oder gar zu Persien überlief ... Ein HSSC arbeitet wie sein Namensgeber - historisch auch als Klassischer Verräter bezeichnet: wenn ein Mensch mit dem Hirnspektralspezialcomputer verbunden wird, dann liefert dieser quasi gläserne Proband sich ihm willenlos aus. Alkibiades ist sozusagen ein Lügendetektor auf höchstem Niveau ... Aber keine Angst – Direktor Dr. Gräulich und seine Mitarbeiterin Dr. Butt geben jedermann Brief und Siegel, dass mit Hilfe des HSSC aus Gründen des Datenschutzes nur wissenschaftlich geforscht wird. Andererseits - seelisch Kranken würde geholfen, sofern sie Ärzten gegenüber alle belastende Erlebnisse und Gedanken in Wort und Bild loswerden, ohne entscheiden zu können, was für ihre Heilung wichtig ist und was nicht. Das A und O der Vorgänge kennt nur Direktor Dr. Gräulich. Mit einigen Details hat er freundlicherweise Tewje Butt, Sohn von Dr. Margarete Butt, bekannt gemacht. Der gab sich leider keine Mühe, Dr. Gräulichs Ausführungen ernsthaft zu folgen geschweige denn zu begreifen. Tewje hat nur das Zeug zu einem Knöpfchendrücker. Sein Motto lautet: wer einen Taschenrechner gebraucht, der mit Sinus, Tangens, Wurzelfunktionen, Logarithmen oder Potenzen operiert, muss ja auch nicht wissen, wie das vor sich geht ... Genauso nutzt Tewje Butt also eines Nachts heimlich den Hirnspezialspektralcomputer. Für Tewje geht es um viel - er bedient den HSSC, beherrschen jedoch vermag er ihn nicht. Ein Diener ist dieser Computer, den jeder gebrauchen oder auch missbrauchen kann. Kurz gesagt — und ohne Rücksicht auf schwache Nerven — in jener Gewitternacht werden Einwohner dieses knapp hundert Seelen zählenden Dorfes entführt; unterschiedlich im Alter, naturgemäß verschieden im Beruf. Auch der gewiefteste Kriminalist wäre bei Ermittlungen chancenlos, weil die Entführten unter dem Einfluss einer speziellen Narkose handelten. Aber wer denkt immer gleich an etwas Grauenvolles? Die Zeitungen in der DDR berichten wenig über schreckliche Missetaten. Was in dieser Nacht vor sich geht, erfährt also niemand in der weiten Welt.
Autorenporträt
Hans-Ulrich Lüdemann (Pseudonym John U. Brownman mit Co-Autor Hans Bräunlich) wurde am 4. Oktober 1943 in Greifswald geboren. Nach dem Abitur folgte ein Studium der Sportwissenschaften, Psychologie, Pädagogik und Germanistik an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität im vorpommerschen Greifswald. Von 1966 bis 1969 arbeitete er beim Verlag Junge Welt Berlin. Danach war er freischaffend tätig als Journalist, TV-Kameramann und Schriftsteller. 1977 erlitt Hans-Ulrich Lüdemann einen Unfall als Reservist während seiner NVA-Wehrpflicht, der ihn zeitlebens in den Rollstuhl zwingt. Er ist Autor von 20 Hörspielen für Kinder und Erwachsene, desgleichen sind 26 Buchtitel von ihm erschienen. Als wichtigstes Werk gilt sein autobiographisch geprägter Roman Der weiße Stuhl. Hans-Ulrich Lüdemann hat sich auch als Szenarist von TV-Filmen ausgewiesen. Schreiben ist für ihn Therapie. Seiner physischen und psychischen Stärkung dienten seit 1992 über zwei Dutzend Aufenthalte in Dänemark, Reisen nach San Francisco, Zypern, Toronto, Guernsey, Kapstadt, Florida, Dubai, Sydney und Singapur ... Glückliche Rollstuhl-Tage in Kalifornien fanden ihren Niederschlag in San Francisco and so on Happy Rolliday I. Ein Reise-Essay zu Südafrika trägt den Titel Kapstadt und so weiter Happy Rolliday II. Das dritte Buch über eine Reise im Oktober 2002 mit dem Titel Florida and so on Happy Rolliday III erschien Januar 2005. Ein viertes Reise-Essay Dubai-Sydney-Singapur und so weiter Happy Rolliday IV schloss 2005 die Reihe Happy Rolliday ab. Die Gesamtauflage seiner Bücher beträgt nahezu eine Million Exemplare. Mitgliedschaften: SV der DDR 1974, VS 1990; IG Medien 1990. 1973 Hörspielpreis des DDR-Rundfunks, 1977 Kunstpreis des DTSB, 1982 Preis für Kinder- und Jugendliteratur des Kulturministeriums der DDR.