Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Wirtschaft und Industrie, Note: 1,7, Universität Bayreuth (Fachbereich Entwicklungssoziologie), Veranstaltung: Länderseminar Uganda, Sprache: Deutsch, Abstract: Die überragende Bedeutung des landwirtschaftlichen Sektors in Subsahara-Afrika täuscht leicht über die große Vielfalt an Lebenshaltungsstrategien hinweg. Auch wer sich mit dem ländlichen Uganda beschäftigt, denkt oft zuerst an Bauern, die mit Subsistenzproduktion um ihr Überleben kämpfen. Diese Bauern als homogene Gruppe zu betrachten ist ebenso ein Irrtum, wie von vorne herein von einer einzigen Hauptbeschäftigung auszugehen! „Diversification is the norm“ stellen Barett et al. kurz und bündig fest, und betonen damit, wie selbstverständlich und weit verbreitet es im ländlichen Afrika ist, seinen Lebensunterhalt mit mehreren unterschiedlichen Tätigkeiten zu verdienen. Welche Art von Tätigkeiten das sind, und welche Lebenshaltungsmuster sich daraus ergeben, wird entscheidend davon geprägt, in welcher Ausgangslage sich eine Person befindet und welche Möglichkeiten ihre Umgebung bietet. Diversifikation von zwei Menschen mit vergleichbarem Wohlstand, die aber in unterschiedlichen Regionen leben, kann sehr unterschiedlich aussehen. Andererseits trifft man auch am gleichen Ort unterschiedliche Muster des Lebensunterhalts an, weil nicht alle in gleichem Maße Zugang zu Verdienstmöglichkeiten haben. Die Auswirkungen von maßgeblichen Faktoren wie Zugang zu Kapital und Krediten, soziale Beziehungen und äußere Einflüsse herauszustellen ist das Hauptanliegen dieser Arbeit. Gerade weil es in Afrika südlich der Sahara die Norm ist, mehrere Lebenshaltungsstrategien zu verfolgen, ist die Beschäftigung mit diesem Thema relevant für wirksame Maßnahmen zur Armutsminderung. Diversifikation muss nicht grundsätzlich positiv sein, gewisse Diversifikations-Varianten können aber zu Wohlstand führen indem sie lukrative Chancen zu nutzen und gleichzeitig Absicherung bieten. Die Kategorie Hauptbeschäftigung hilft hier nicht weiter, da sie eher verhindert, diese Möglichkeiten zu sehen. Genauso wichtig ist es, nicht nur die ökonomischen Aspekte zu beachten, sondern auch die soziale Dimension der Diversifikation mit einzubeziehen. Der Lebenshaltungs-Ansatz beinhaltet diese Prinzipien und ist deshalb gut geeignet.Ziel der Arbeit ist es, folgende Fragen zu beantworten: Welche Varianten von Diversifikation gibt es bzw. welche Tätigkeiten werden von wem ergriffen? Welche Faktoren sind dafür entscheidend? Und mit welchen Hindernissen sind die Armen in Uganda konfrontiert?