Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Didaktik - Theologie, Religionspädagogik, Note: 2,3, Humboldt-Universität zu Berlin (AKD), Veranstaltung: Weiterbildung Evangelischer Religionsunterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird eine Unterrichtsstunde zum Psalm 23 und zum Umgang mit Psalmen als Ausdrucksmittel und Gebetsform entwickelt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Fragestellung, wie Gott für die BeterInnen ist. Das Verständnis der religiösen Sprache soll bei den SchülerInnen gefördert werden, um sich selbst ein eigenes Gottesbild zu verschaffen. Gott ‐ wer ist das eigentlich? Eine Frage, die Kinder gleichermaßen wie Jugendliche und Erwachsene bewegt. Viele wissen wohl, wie sie sich Gott nicht vorstellen möchten. Für viele Erwachsene ist es gerade nicht die übergeordnete Moralinstanz aus der eigenen Kindheit, für Jugendliche eben nicht die sonderbare Autorität und für Kinder etwa ab dem 3. Schuljahr nicht mehr der Mann mit dem Bart. Als Unterrichtende können wir die Kinder darin stärken, ihre Gottesbilder zu reflektieren und mit dem Biblischen anzureichern. Die Sprache der Psalmen hilft uns nach Gott zu fragen. Es geht wirklich um "Fragen", mit denen wir uns an die Existenz Gottes herantasten. Deshalb beschäftigt sich diese Unterrichtseinheit in intensiver Auseinandersetzung mit ausgewählten Psalmen. Die Klage – Vertrauens – Dankes ‐ Lobes‐ Worte der Psalmen formulieren sprachlich pointiert Erfahrungen damals auf so elementare Weise, dass Menschen heute – egal ob jung oder alt – sich mit ihren eigenen Erfahrungen darin wiederfinden. Von den individuellen Erfahrungen der Einzelnen ausgehend geben Psalmen in dieser Unterrichtsreihe den Anstoß, Fragen nach Gott zu entwickeln. Die aus der Klage und der in ihr wohnenden Sehnsucht entwickelten und formulierten Fragen finden ihre Entsprechung und Rückkoppelung in den Vertrauensworten der Psalmen, die wir schließlich als "Namen für Gott" lesen und interpretieren können. Es geht also nicht darum, ein festgeschriebenes Gottesbild zu vermitteln, sondern durch Fragen sich der in den Psalmen überlieferten Gotteserfahrung zu nähern, um dadurch in der Entwicklung eines eigenen Gottesbildes unterstützt zu werden.