Wie westdeutsche Arbeiterorganisationen nach 1945 um Rückerstattung und Entschädigung stritten. Im Jahr 1933 zerschlugen die Nationalsozialisten die deutsche Arbeiterbewegung. Der NS-Staat enteignete das auf rund eine Milliarde Reichsmark geschätzte Vermögen und setzte es nicht zuletzt für Verfolgung, Propaganda und Kriegswirtschaft ein. Als 1948 die Nachfolgeorganisationen Anträge auf Rückerstattung stellen konnten, entbrannte ein erbitterter Kampf um Immobilien, Zeitungsdruckereien und Entschädigungen. Jana Stoklasa erinnert ausgehend vom Beispiel Hannovers an dieses lange vergessene Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte. Auf der Basis neuer Quellen spürt die Historikerin dem Beziehungsgeflecht zwischen Geschichtspolitik, Justiz und Vergangenheitsbewältigung nach. Sie dekonstruiert die Auseinandersetzungen zwischen SPD und KPD im Zeichen der innerdeutschen Teilung mithilfe der postkolonialen Diskursanalyse; und sie zeigt für die Konsumgenossenschaften in beeindruckender Weise, wie eng Restitution und Vergangenheitsblindheit miteinander zusammenhingen.
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