Zwischenprüfungsarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 2, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Etwa 50 Jahre ist es her, seit die heile Welt einer modernen Gesellschaft aufgrund wissenschaftlicher Publikationen ins Wanken gerat. Erkenntnisse über ein, durch den Menschen verursachtes, beschleunigtes Artensterben brachten die notwendige Einsicht mit sich, dass der Mensch sich ohne eine dringend nötige Verhaltensänderung seiner Existenzgrundlagen berauben wird. Trotz dessen hat sich bis heute in den Köpfen der meisten Menschen nicht viel verändert. Zu schwer wiegen scheinbar die Anstrengungen eines umweltverantwortlichen Umgangs mit Natur, den damit verbundenen finanziellen Aufwendungen und einem zukunftsorientierten Konsumverhaltens. Oder ist der Mensch vielleicht kognitiv nicht in der Lage, Gefahren, die nicht unmittelbar zu befürchten sind, auf sich zu beziehen und sein Handeln entsprechend auszurichten? So lebt der Mensch zwar seit seinen Anfängen als Konsument auf Kosten seiner Mitwelt, doch vollzog sich im den letzten Jahrhunderten ein entscheidender Wandel in der Intensität der Naturnutzung. Nicht nur der technische Fortschritt und die einhergehende Verschärfung der Eingriffstiefe in den Naturhaushalt, auch die mentale Haltung zur natürlichen Umgebung des Menschen veränderte sich. So erfolgte eine Dekradierung der Natur zur Ressource, so dass sie zunehmend zum Gegenstand rationaler Kosten - Nutzen - Abwägungen des Menschen wurde. Erschwerend kommt hinzu, dass der Mensch trotz zahlreicher massiver Eingriffe in die Natur kaum Kenntnisse über die biologischen Zusammenhänge des ihn umgebenden Ökosystems aufweisen kann. Daraus folgt, dass selbst wissenschaftliche Forschungen keine verlässlichen Auskünfte über die Folgen unseres Handelns vorlegen können. In den folgenden Ausarbeitungen soll der Versuch unternommen werden das Umweltverhalten des Menschen und dessen Ursachen darzulegen. Zunächst einmal lässt sich menschliches Handeln unter drei Gesichtspunkten betrachten. So ist das Verhaltens des Menschen a) ein Ergebnis seiner Stammesgeschichte, b) ein Produkt seiner Kulturgeschichte und c) der Ausdruck eines individuellen Lebenslaufs. Im Folgenden werde ich näher auf die beiden erstgenannten Aspekte des menschlichen Verhaltens eingehen und sie in Beziehung zur gegenwärtigen ökologischen Krise setzen. Prof . Dr. Ortwin Renn beschrieb die Erfordernisse anlässlich der Earth Days wie folgt: [...]
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