Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Klima- und Umweltpolitik, Note: 2,7, Universität Trier (Fachbereich 3 - Politikwissenschaften), Veranstaltung: Proseminar: Einführung in die internationalen Beziehungen: Die Vereinten Nationen in der internationalen Politik, Sprache: Deutsch, Abstract: Der weltweite Verlust der biologischen Vielfalt ist, neben Problemen wie dem Klimawandel und dem Rückgang der Ozonschicht, eines der größten Umweltprobleme der Menschheit und stellt eine bisher nie da gewesene Herausforderung für die Weltgemeinschaft dar. Bevor mit der Biodiversitätskonvention eine internationale Normsetzung zur Bearbeitung dieses Problems geschaffen werden konnte, stand jedoch zunächst einer der grundlegendsten Konflikte unseres Jahrhunderts im Wege: Der Nord-Süd-Konflikt. Aufgrund der herausragenden Bedeutung dieser Vorgänge für die gesamte Erdbevölkerung scheint es angemessen, sich näher mit den gegensätzlichen Interessenlagen in Nord und Süd auseinanderzusetzen und ihren Einfluss auf die Entstehung der Konvention zu untersuchen. Dementsprechend soll in dieser Arbeit die Frage im Mittelpunkt stehen, welche Interessen die Entwicklungsländer bei der Entwicklung der Biodiversitätskonvention vertraten und inwieweit sie diese in den zwischenstaatlichen Verhandlungen durchsetzen konnten. Zur Beantwortung dieser Frage werde ich systematisch vorgehen und zunächst die grundlegenden Begriffe näher erläutern, die das Fundament dieser Untersuchung darstellen: Die Konstellation des Nord-Süd-Konflikts sowie die Begriffe der biologischen Vielfalt und ihres Verlustes. Anschließend soll im 4. Kapitel ein kurzer Überblick über Qualität und Inhalt der Konvention über die biologische Vielfalt gegeben werden, worauf ich mich dann dem eigentlichen Kern der Frage, der Interessenlage der Entwicklungsländer zuwenden werde. Hier bot es sich an, eine Gliederung in drei systematische Abschnitte, aufbauend auf die zentralen Streitfragen der Souveränität über die biologischen Ressourcen, deren Nutzung und der Verteilung der daraus entstehenden Vorteile sowie der Finanzierung der in der Konvention vorgesehenen Schutzmaßnahmen vorzunehmen. Zuletzt werde ich in einer abschließenden Betrachtung die bis dorthin gewonnenen Erkenntnisse zur Beantwortung der Leitfrage zusammenführen. Meiner Untersuchung möchte ich den theoretischen Ansatz des Neoinstitutionalismus nach Robert O. Keohane zugrunde legen.1 Diese Theorie setzt, ausgehend von der anarchischen Struktur des internationalen Systems, bestimmte durch transnationalen Austausch bedingte Interdependenzen zwischen Akteuren voraus, die zu Kosten für die einzelnen Akteure führen. [...] 1 Vgl. Keohane, Robert O. (1989), International Institutions and State Power. Essays in International Relations Theory, London, S. 1- 7.