Seit der Mitte der siebziger Jahre ist auf dem westdeutschen Büchermarkt eine große Anzahl an Büchern von Autorinnen erschienen, die den leiblichen oder fiktiven Vater in den Mittelpunkt der Handlung stellen. Dieses von der Kritik als "Welle der Väterbücher" bezeichnete Phänomen ist ein literaturgeschichtliches Novum. Dagmar Spooren analysiert die Ursachen dieser Entwicklung anhand ausgewählter Romane. Vor dem Hintergrund der nach dem Zweiten Weltkrieg nur zögernd erfolgenden Auseinandersetzung mit der nationalsozialsozialistischen Vergangenheit, der Achtundsechziger-Revolte, der Neuen Frauenbewegung und des Abbaus patriarchalischer Wertvorstellungen stellt die Autorin weibliche Lebenszusammenhänge und ihre literarische Umsetzung dar.
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