Die Suche nach der Wahrheit stellt eine der ältesten Disziplinen der Philosophie dar. Doch was ist wahr? Alles, was wir sehen, hören, riechen und schmecken können? Ist das, was wir wahrnehmen, am Ende auch tatsächlich wahr? Oder ist es möglich, dass unsere Wahrnehmung manchmal getrübt ist und nicht der Wahrheit entspricht? Nicht nur Kant vertrat die Auffassung, dass dem menschlichen Geist das Wissen um das objektiv Seiende, die wahre Essenz der Dinge, verwehrt bleibt. Josef Seifert, Gründungsrektor der Internationalen Akademie für Philosophie im Fürstentum Liechtenstein, widerspricht dem und weist mittels einer phänomenologischen Analyse der Einsichten des augustinischen Cogito-Arguments nach, dass sowohl die reale Welt als auch in sich notwendige Wesenheiten mit unbezweifelbarer Gewissheit erkannt werden können. Wahrheit und Erkenntnis seien nicht nur Konstrukte, und jeder Relativismus, jede Deutung des Erkennens als Konstruktion, Konstitution oder Schöpfung seiner Gegenstände widersprechen laut Seifert nicht nur sich selbst, sondern auch evidenter Wahrheitserkenntnis. Dem frühen Husserl, Reinach, Edith Stein, Dietrich von Hildebrand und vielen anderen Denkern verbunden, vollzieht Seifert als einer der bedeutendsten lebenden Vertreter des phänomenologischen Realismus einen Schritt, der vielen Relativisten unmöglich schien: eine Rückkehr zu den »Sachen selbst«, zur Person und zur philosophischen Gotteserkenntnis.
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