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Eine berührende Geschichte über die Schönheit des Lebens und die erstaunliche Entwicklung einer Vater-Sohn-Beziehung. Das Buch zum ARD-Fernsehfilm Wie begegnet man einer Frau, die höchstens noch ein halbes Jahr zu leben hat? Fred glaubt es zu wissen. Er ist alleinerziehender Vater und hat sich zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter ausbilden lassen, um seinem Leben mehr Sinn zu geben. Bei seinem ersten Einsatz möchte er alles richtig machen. Aber Karla, stark, spröde und eigensinnig, arrangiert sich schon selbst mit ihrem bevorstehenden Tod und möchte nur etwas menschliche Nähe - zu ihren ...
Eine berührende Geschichte über die Schönheit des Lebens und die erstaunliche Entwicklung einer Vater-Sohn-Beziehung. Das Buch zum ARD-Fernsehfilm Wie begegnet man einer Frau, die höchstens noch ein halbes Jahr zu leben hat? Fred glaubt es zu wissen. Er ist alleinerziehender Vater und hat sich zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter ausbilden lassen, um seinem Leben mehr Sinn zu geben. Bei seinem ersten Einsatz möchte er alles richtig machen. Aber Karla, stark, spröde und eigensinnig, arrangiert sich schon selbst mit ihrem bevorstehenden Tod und möchte nur etwas menschliche Nähe - zu ihren Bedingungen. Als Freds Versuch, sie mit ihrer Vergangenheit zu versöhnen, grandios scheitert, darf nur noch sein 13-jähriger Sohn Phil Karla besuchen, um ihre Konzertfotos zu archivieren. Dann trifft Hausmeister Klaffki in einer kritischen Situation die richtige Entscheidung - und verhilft Fred zu einer zweiten Chance. »Dieser Roman ist keiner, der Angst vorm Sterben macht. Im Gegenteil. Er macht Lust auf das Leben.« Christine Westermann
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Susann Pásztor, 1957 in Soltau geboren, lebt in Berlin und hat bereits zahlreiche Romane veröffentlicht. Ihr Bestseller »Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster« wurde 2018 mit dem Evangelischen Buchpreis ausgezeichnet und für die ARD verfilmt.
Produktdetails
- Verlag: Kiepenheuer & Witsch GmbH
- Seitenzahl: 288
- Erscheinungstermin: 16. Februar 2017
- Deutsch
- ISBN-13: 9783462315936
- Artikelnr.: 47013308
»An keiner Stelle wird dieses Buch pathetisch oder gar rührselig. Dieser Roman ist keiner, der Angst vorm Sterben macht. Im Gegenteil. Er macht Lust auf das Leben.« Christine Westermann WDR Frau TV
Zum Inhalt
Keine Angst! Es darf auch gelacht werden!
Einen fremden Menschen begleiten, der an einer schweren Krankheit leidet, ist eine sehr große Herausforderung. Die Hospizbewegung leistet da großartige Arbeit.
Dieses Buch erzählt von Fred, der eben seine Ausbildung zum …
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Zum Inhalt
Keine Angst! Es darf auch gelacht werden!
Einen fremden Menschen begleiten, der an einer schweren Krankheit leidet, ist eine sehr große Herausforderung. Die Hospizbewegung leistet da großartige Arbeit.
Dieses Buch erzählt von Fred, der eben seine Ausbildung zum ehrenamtlichen Begleiter abgeschlossen hat. Seine erste Klientin ist Karla. Sie leidet an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Fred ist ein geschiedener Mann mitte 40. Seinem 13-jährigen Sohn versucht er ein guter Vater zu sein. Mit seiner esoterisch stark angehauchten Exfrau hat er so seine Probleme.
Karla ist eine einsame Frau. Von Schmerzen stark geplagt regelt sie ihren Nachlass. Eine große Hilfe ist ihr da Freds Sohn.
Meine Meinung
Diese herzerwärmende Geschichte wurde von einer Frau geschrieben, die Ahnung von der Thematik hat. Sie beschreibt die Ängste und Unsicherheiten, die fast jeden Anfänger in der Sterbebegleitung plagen.
Fred kommt sehr sympathisch und menschlich rüber. Klasse fand ich, dass er seinen Sohn Phil mit in die Begleitung involviert hatte. Denn, genau dieser Junge tat der schwerkranken Karla gut. Seine authentische und jugendliche Art, hatte die ältere Dame des öfteren aus der Reserve gelockt. Er brachte sie zum Lachen. Ale er ihr einen Rapp vortrug, war Klara nicht die Einzige, die ein Schmunzeln auf den Lippen hatte. Ich als Leserin habe Tränen gelacht.
Besonders gut gefiel mir, dass die Protagonisten nicht weichgezeichnet wurden. Mit allen Ecken und Kanten wurden sie beschrieben. Es handelt sich hier um kein Märchen, indem man jemanden die Hand hält, und die lieben Engelein kommen angeflogen. Vielmehr werden Ängste und Probleme beschrieben, die bei einer Begleitung auftreten können.
Fred musste vor allen Dingen lernen, wie weit er sich in privaten Dingen einmischen darf. Musste lernen zu akzeptieren, dass manche Unstimmigkeiten nicht aus dem Weg geräumt werden können. Vor allen Dingen, dass man nicht über den Kopf eines schwerkranken Menschen Entscheidungen treffen kann und darf. Seien sie auch noch so gut gemeint.
Mein Fazit
Selbstbestimmt sterben dürfen ist ein sehr großes Bedürfnis, welches die Menschen am Ende ihres Lebens haben. Frau Páztor ist darauf sehr sensibel eingegangen.
Mal aus der Sicht von Karla- mal von Fred, erfahren wir von Wünschen und Hoffnungen, in der letzten Lebensphase.
Dieses Buch ist eine sehr großer Schatz für Sterbebegleiter oder Menschen, die es werden wollen.
Es handelt sich hier um eine fiktive Geschichte, die es aber so ähnlich gegeben haben könnte.
Diese humorvolle und herzliche Geschichte empfehle ich sehr gerne. Mal ehrlich: Irgendwann öffnet jeder mal ein Fenster. Irgendwann wird es auch für uns geöffnet.
Danke Susann Pátor. Ich habe jedes Wort genossen.
Meine Lieblingszitate
Nichts war hier in Ordnung, nichts war hier normal. Trotzdem war er gern hier. (Pos. 1222 auf dem Reader)
Ich fühle mich privilegiert, weil ich mich intensiv mit meinem Tod auseinandersetzen kann.(Pos.2513 auf dem Reader)
Eine Beziehung zum Tod "als" letztes Geschenk des Lebens. Und dann die selbstbestimmte Form der Beisetzung als letztes Geschenk "ans" Leben. (Pos. 2505 auf dem Reader)
Karla starb nicht, weil sie aufhörte zu trinken. Sie hatte aufgehört zu trinken, weil sie starb. (Pos. 3116 auf dem Reader)
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Frau Jenner und Herr Wiener: für die Leser Klara und Fred, finden über die Sterbebegleitung zueinander: eine ebenso ungewöhnliche wie extreme Form der Bekanntschaft. Sie, ein ehemaliger Deadhead (Fan der Gruppe Grateful Dead), inzwischen sechzig und sterbenskrank, er ein …
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Frau Jenner und Herr Wiener: für die Leser Klara und Fred, finden über die Sterbebegleitung zueinander: eine ebenso ungewöhnliche wie extreme Form der Bekanntschaft. Sie, ein ehemaliger Deadhead (Fan der Gruppe Grateful Dead), inzwischen sechzig und sterbenskrank, er ein übergewichtiger alleinerziehender Vater Mitte Vierzig, der seinem Leben einen Sinn geben und sich in der Betreuung sterbenskranker Menschen engagieren will. Klara ist sein erster "Fall" und er stellt sich ebenso idealistisch wie tollpatschig an.
Klara Jenner und Fred Wiener gehen miteinander einen schweren Weg und werden dabei von weiteren Akteuren: Freds Sohn Phil, Klaras Nachbarn Herrn Klaffki und Rena und einer ganzen Herde von Sterbebegleitern flankiert, jeder davon mit einer ganz eigenen Bedeutung für die Geschichte - jede davon ebenso ungewöhnlich wie die Geschichte selbst.
Es geht ums Sterben, aber auch ums (Über)Leben, ums Füreinander-da-sein und um das, was von Bedeutung ist. Dass das für jeden etwas anderes ist und nicht unbedingt immer zusammenpasst, ist klar. So kann Klara beispielsweise viel besser mit Phil, Freds Sohn, als mit ihm selbst und "entdeckt" Freds Qualitäten erst in einer absoluten Extremsituation: so wie Fred zunächst erfolglos Schicksal für Klara spielen wollte, tut dies der Nachbar Herr Klaffki, eine Art Hausmeister, nun seinerseits sehr erfolgreich für Klara und Fred.
Ausgesprochen schwere Kost, diese Geschichte, aber das ist sie allein wegen des Themas, denn sie ist von leichter Hand geschrieben und entbehrt auch nicht einer gehörigen Prise von Humor. Und jede Menge Skurrilität und Morbides ist auch dabei, wie es sich für einen Roman, in dem es ums Sterben geht, gehört.
Besonders genossen habe ich die Charaktere, die die Autorin Susann Pásztor scheinbar - wie den ganzen Roman - nur so aus dem Handgelenk geschüttet und mit einer gehörigen Prise von Originalität versehen hat, jeden einzelnen von ihnen. Meine Lieblinge sind neben dem jugendlichen Dichterfürsten Phil Herr Klaffki und einige Figuren aus der Runde der Sterbebegleiter.
Sterbebegleitung und Hospize - ein immer präsenter werdendes Thema, das in diesem Roman ausgesprochen originell verpackt wird. Vielleicht nicht jedermanns Sache, aber meine auf jeden Fall!
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Ein Buch voller Entwicklungen
Fred ist ehrenamtlicher Sterbebegleiter. Sein Sohn Phil ist zu klein für sein Alter und ist lieber alleine. Karla hat Krebs.
Karla ist Freds erster "Kunde". Die Beziehung der beiden ist anfangs sehr distanziert, was vor allem daran liegt, dass Fred …
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Ein Buch voller Entwicklungen
Fred ist ehrenamtlicher Sterbebegleiter. Sein Sohn Phil ist zu klein für sein Alter und ist lieber alleine. Karla hat Krebs.
Karla ist Freds erster "Kunde". Die Beziehung der beiden ist anfangs sehr distanziert, was vor allem daran liegt, dass Fred nichts falsch machen möchte. Phil soll für Karla alte Fotos einscannen. Die beiden sind sich ähnlicher als gedacht und verstehen sich gut miteinander. Als Fred einen großen Fehler macht, ist Phil der einzige, der Karla noch besuchen darf.
Das Buch ist ein Buch voller Entwicklungen:
Anfangs fand ich das Buch teilweise sehr zäh und hatte Mühe, weiter zulesen. Nach ca.100 Seiten hat sich dies geändert, ich wollte unbedingt wissen, wie es mit Karla,Fred und Phil weitergeht.
Auch die Protagonisten entwickeln sich: Fred, der sich stets bemüht alles richtig zu machen und daher leicht durch andere zu beeinflussen ist, setzt am Ende seine eigene Meinung durch.
Phil wächst über sich hinaus und verändert vor allem seine Meinung über sich selbst.
Karla lässt immer mehr Nähe zu, gegen die sie sich anfangs so gesträubt hat.
Der Titel passt sehr gut zum Buch, erschließt sich aber erst im Laufe des Lesens.
Das Cover ist sehr ansprechend gestaltet, sodass in der Buchhandlung bestimmt oft nach dem Buch gegriffen wird.
Fazit: Ein berührendes Buch über das Leben und den Tod und wie sich Menschen dadurch verändern...
Ich könnte es mir auch sehr gut als Schullektüre vorstellen!
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Ich war so begeistert, dass ich gleich 2 weitere Bücher bestellte und an Gleichgesinnte verschenkte
Bei der Lesung dann, kam das Natürliche/ hier genau richtig Sein noch authentischer zu Tage
Ich mag , wenn schwere Themen von richtigen MENSCHEN beschrieben werden.
GUTMENSCHEN und ihre …
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Ich war so begeistert, dass ich gleich 2 weitere Bücher bestellte und an Gleichgesinnte verschenkte
Bei der Lesung dann, kam das Natürliche/ hier genau richtig Sein noch authentischer zu Tage
Ich mag , wenn schwere Themen von richtigen MENSCHEN beschrieben werden.
GUTMENSCHEN und ihre Jammergeschichten brauch kein Mensch!
Absolut empfehlenswert- man überwindet die Unsicherheit- traut sich
Herzlichen Dank!!!
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Würdevolles Sterben
Susann Pásztor behandelt hier ein ganz schwieriges Thema mit dem die meisten überfordert sind. Es wird oft verdrängt. Die Autorin baut ihre Geschichte mit Fred Wiener und dessen 13jährigem Sohn Phil auf. Beide sind etwas …
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Würdevolles Sterben
Susann Pásztor behandelt hier ein ganz schwieriges Thema mit dem die meisten überfordert sind. Es wird oft verdrängt. Die Autorin baut ihre Geschichte mit Fred Wiener und dessen 13jährigem Sohn Phil auf. Beide sind etwas eigenbrötlerisch, sehr zurückhaltend, fast introvertiert. Sie haben ihre Rituale miteinander, die sie davon abhalten, sich gegenseitig zu nerven. Fred ist um die vierzig, von seiner Frau Sabine geschieden und etwas dicklich. Phil dagegen für sein Alter zu klein, ist ein begabter Junge, ein kleiner Wortakrobat, schreibt Gedichte und sammelt Wörter, die er in sein System ordnet.
Fred Wiener also ließ sich als ehrenamtlicher Sterbebegleiter ausbilden. Karla Jenner García, 60 Jahre alt, erkrankt an Bauchspeicheldrüsenkrebs, ist die Erste, die er begleiten möchte. Sie ist eine überaus taffe Frau und macht es ihm nicht gerade leicht. Karla hat sehr genaue Vorstellungen, was sie will und was nicht. Fred jedoch weiß nicht wirklich, wie er sich der Todkranken nähern soll. Er ist total verunsichert. Wiederholt stellt er an sich selbst die Fragen, auf die die sterbenskranke Frau Antworten möchte. Warum wurde er Sterbebegleiter? Wieso möchte er sich so eng mit dem Tabuthema Tod befassen? Er versucht immer wieder das Gelernte zu rekapitulieren und anzuwenden. Doch Theorie und Praxis sind zwei verschiedene Dinge. In seinem Bestreben der sterbenden Karla noch etwas Gutes zu tun, schießt Fred weit über seine Kompetenzen hinaus. Es geht gründlich schief. Durch einen Zufall und über seinen Sohn Phil, der Karlas Fotoarchiv digitalisiert und dadurch der Nachwelt erhält, findet er wieder Zugang zu ihr.
Die Sterbebegleitung, das Befassen mit dem Tod, mit seinen Vorboten, mit der Endlichkeit unseres Seins. Das sind die Themen, die unangenehm sind. Ich selbst habe solche Literatur bisher gemieden.
Susann Pásztor erzählt eine Geschichte, die mir sehr ans Herz ging. Genau diese heimtückische Krankheit, an der Karla starb, nahm mir auch meinen Vater vor der Zeit.
Ich war sehr erstaunt mit welcher Leichtigkeit das schwere Thema bewältigt wurde. Das eine oder andere Mal musste ich schmunzeln. Zum Beispiel das Gespräch über die Bestattungsmodalitäten, das Karla sehr souverän und nachdrücklich mit dem geschäftstüchtigen Bestatter führt.
„Ich kann mich mit dem Tod so intensiv auseinandersetzen, wie ich es möchte und aushalte“. Er mit seinen Vorschlägen: Karla als „Diamant“ oder „Korallenriff“ oder ...
Das wirkt ungewollt komisch, makaber, befremdlich auf diejenigen für die das Sterben noch kein Thema ist.
Der Tod gehört zum Leben, zu unserem Alltag. Diese banale Weisheit führt die Autorin mit einer Selbstverständlichkeit zu einem normalen Abschluß. Ohne auf die Tränendrüsen zu drücken, ohne Wehleidigkeit, ohne Bitterkeit, unaufdringlich, niemals aufgesetzt. Die handelnden Personen passen hervorragend zusammen, wie bei einem Puzzle. Das Buch wurde behutsam und mit viel Fein- und Taktgefühl geschrieben bis zum Ende.
„Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster“ so der Titel des Buches und so ist es dann auch. Mit einem optimistischen Ausklang schließt die Geschichte ab. Die Protagonisten sind gereift. Phil ist auch körperlich gewachsen, größer geworden und kann mit seiner Mutter Sabine und derem neuen Freund befreit umgehen. Fred wurde selbstsicherer.
Ein schönes, ein wichtiges Buch. Von mir eine unbedingte Leseempfehlung.
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Broschiertes Buch
Wenn nichts mehr zu machen ist, ist noch viel zu tun
Nachdem ein Mensch gestorben ist, wird das Fenster des Sterbezimmers geöffnet oder gekippt. Dieser Brauch entstand aus der Vorstellung, dass die menschliche Seele durch den Mund des Verstorbenen in den Himmel entweicht. Fred Wiener und Karla …
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Wenn nichts mehr zu machen ist, ist noch viel zu tun
Nachdem ein Mensch gestorben ist, wird das Fenster des Sterbezimmers geöffnet oder gekippt. Dieser Brauch entstand aus der Vorstellung, dass die menschliche Seele durch den Mund des Verstorbenen in den Himmel entweicht. Fred Wiener und Karla Jenner-Garcí könnten unterschiedlicher nicht sein, aber eines tragen sie eine Weile zusammen. Karla ist schwer krank und die Frau, die ihr Leben unabhängig und in vollen Zügen genossen hat wird sterben, Fred ein eher unscheinbarer Mann möchte seine neue Berufung in der Begleitung sterbender finden. Nach einem etwas holprigen Anfang finden zunächst Fred und Karla irgendwie zusammen und schließlich auch Freds Sohn Phil. Die Beziehung zwischen Vater und Sohn plätschert so dahin möchte man sagen, beide essen und schweigen. Karlas Leben war laut und schrill, den tot vor Augen muss sie vom Leben Abschied nehmen, aber Fred hatte sie sich nicht dabei vorgestellt, ein Sterbebegleiter, was genau möchte er begleiten, ist er den schon einmal gestorben? Erst als Phil in Karlas Leben kommt wird die Beziehung schließlich ein wenig wärmer, der eigensinne junge Mann, der sich für Gedichte begeistert schließ Karla in ihr Herz, ohne viele Worte ist er da und archiviert ihre Konzertfotos, archiviert ihr Leben. Wie das Buch endet sagt ja der Titel, aber wie endet es wirklich, Klara stirbt, aber der Leser hat den Eindruck sie stirbt und ist mit sich im Klaren, hat aufgeräumt und ausgemistet, also bis zu Letzt ihr Leben selber gestaltet. Habe alle in diesem Sterbeprozess etwas gelernt, ich denke schon, jeder auf seine Weise. Dieses Buch ist sehr warmherzig geschrieben und zeigt das auch Unterschiede zusammengehören können. Alle müssen wir lernen zu Leben und letztendlich zu sterben und dann ist es gut, wenn jemand da ist und für uns das Fenster öffnet. Vielen Dank.
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...aber dann sagte er: "Es ist mein erstes Mal". Er versuchte seine Stimme fest und selbstbewusst klingen zu lassen.
Sie sah ihn verblüft an. Dann versuchte sie ein Lächeln, was ihr misslang, und sagte " Was für ein Zufall. Bei mir ist es auch das erste Mal". …
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...aber dann sagte er: "Es ist mein erstes Mal". Er versuchte seine Stimme fest und selbstbewusst klingen zu lassen.
Sie sah ihn verblüft an. Dann versuchte sie ein Lächeln, was ihr misslang, und sagte " Was für ein Zufall. Bei mir ist es auch das erste Mal". (Zitat, S. 16)
Vorweg: Mich hat die Autorin mit dieser Geschichte gefesselt, berührt, Erinnerungen wurden geweckt, beim Lesen musste ich oft innehalten, ich wart mittendrin im Geschehen, es hat mich gepackt, emotional berührt, nachdenklich gemacht. Eine ganze Bandbreite an Gefühlen wurden geweckt. Ein Roman, der mir wirklich unter die Haut ging.
Zum Inhalt:
Fred hat sich zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter ausbilden lassen. Der Mitvierziger ist geschieden, sein 13jähriger Sohn Phil wohnt bei ihm. Er ist eher der stille Typ mit leichtem Übergewicht, abends sitzt er lieber vorm Fernseher als auszugehen. Doch er hat sich aufgerafft, will etwas sinnvolles tun. Das Hospiz teilt ihm Karla zu. Sie ist sein "erster Fall". Fred ist unsicher, noch mehr gehemmt als sonst, doch er will unbedingt über seinen Schatten springen. Karla ist 60, früher ist sie in der Welt viel herum gekommen. Sie ist offen, gradlinig und scheut sich nicht alles auszusprechen, was sie denkt. Nun hat sie Krebs im Endstadium, die Chemo hat sie abgebrochen. Ihr bleiben nur noch wenige Monate. Sie weiß, was vor ihr liegt, nur fällt es ihr schwer Hilfe anzunehmen.
Meinung:
Abwechselnd schlüpft die Autorin in die Haut von Fred, Karla und Phil. Abwechselnd dürfen wir durch sie die gemeinsame Zeit der drei miterleben. Wie sie sich annähern, abstossen, ihre zweite Chance bekommen. Wie sie sich langsam verändern. Wie Karla immer mehr abbaut, ihre Dinge regelt, wie Fred sich öffnet, selbstbewusster wird, wie Phil nicht nur körperlich, sondern auch seelisch wächst.
Die Protagonisten entwickeln sich. Reifen, wachsen an ihren Aufgaben. Diese Veränderung geht Stück für Stück vor sich und als Leser erlebt man sie mit. Die Protagonisten erschienen mir so real, so menschlich, so normal.
Es geht ums Sterben. Jeder von uns muss mal sterben. Wie ist es, wenn man weiß, dass man nicht mehr viel Zeit hat ? Wie ist es, wenn man weiß, dass man einem Menschen immer weiter schwinden sieht? Ich selber habe es in der Familie bereits mit erlebt und vieles kam bei mir beim Lesen wieder an die Oberfläche.
Doch sollten wir nicht über den Tod reden dürfen ? Sollten wir uns nicht unser Leben bewußter leben ?
Tod ist ein Thema, dass viele am Liebsten ausgrenzen möchte, doch es ist ein wichtiges Thema, vor dem man nicht die Augen verschliessen sollte.
Dieser Roman lässt mich innehalten, nachdenklicher werden.
Dennoch ist es kein schwermütiger Roman. Der Autorin ist eine sehr gute Mischung aus Ernst und Humor gelungen. Es darf gelacht und getrauert werden, Freude und Leid wechseln sich ab.
Hut ab, Susann Pasztor! Die Mischung hat mir sehr gut gefallen.
Fazit:
Ein atmosphärischer, emotionaler und berührender Roman der nachdenklich macht. Für mich ein Highlightbuch 2017!
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Das Buch „ Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster „ von Susanne Pásztor
hat mein Interesse auf Grund seiner Thematik geweckt.
Die war mein erstes Buch von der Autorin.
Zur Geschichte, Fred beschließt Sterbebegleiter zu werden. Sein erster Auftrag führt …
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Das Buch „ Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster „ von Susanne Pásztor
hat mein Interesse auf Grund seiner Thematik geweckt.
Die war mein erstes Buch von der Autorin.
Zur Geschichte, Fred beschließt Sterbebegleiter zu werden. Sein erster Auftrag führt in zu einer ungefähr sechzigjährigen Frau, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist. Sie hat noch ungefähr ein halbes Jahr zu leben.
Fred ist bei seinem ersten Besuch sehr aufgeregt und weiß nicht richtig, wie er sich verhalten soll.
Die Autorin hat die Personen sehr sorgfältig ausgewählt und erzählt in sehr einfühlsamer Weise von den Problemen, die sich zwischen dem Sterbebegleiter und der todkranken Frau auf tun.
Sehr schön verdeutlicht die Autorin auch, dass selbst todkranke Menschen eigene Vorstellungen und Wünsche haben und sich nicht nur einfach dem Willen und dem Denken anderer, „ die es ja eigentlich nur gut meinen“, fügen.
Ein sehr schöner Ansatz, der uns dabei helfen kann, kranke Menschen vielleicht besser zu verstehen zu können.
Ein wirklich sehr schönes, feinfühliges Buch, das ich nur empfehlen kann.
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Fred Wiener, alleinerziehender Vater des 13-jährigen Phil, hat sich kürzlich zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter ausbilden lassen. Nun bekommt der stets korrekte Mann seine erste Begleitung: die 60-jährige Karla, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist und nicht mehr lange zu …
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Fred Wiener, alleinerziehender Vater des 13-jährigen Phil, hat sich kürzlich zum ehrenamtlichen Sterbebegleiter ausbilden lassen. Nun bekommt der stets korrekte Mann seine erste Begleitung: die 60-jährige Karla, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist und nicht mehr lange zu leben hat. Für Fred wird dies zu einer großen Herausforderung, die ihm so einiges abverlangt. Er ist fest entschlossen, Karla noch etwas Gutes zu tun und schießt dabei manchmal über's Ziel hinaus.
Susann Pásztor erzählt auf einfühlsame Weise von den letzten Wochen der sterbenskranken Frau und den Menschen, die sie auf diesem Weg begleiten. Außer Fred ist da noch sein Sohn, die Kellnerin Rona und Karlas Hausmitbewohner Klaffki. Alle sind bemüht, an die verschlossene Frau heranzukommen und ihr noch etwas Gutes zu tun und jeder setzt sich mit ihr auf andere Art und Weise auseinander. Karlas bevorstehender Tod ist unvermeidlich, was ihre Mitmenschen letztendlich akzeptieren müssen.
Auf wunderbare Weise gelingt es der Autorin zu zeigen, was diese Situation mit den Menschen um Karla herum macht und wie sie sich im Angesicht von deren Sterben weiterentwickeln.
Gefühlvoll und doch nicht pathetisch, zu Herzen gehend und authentisch, das ist dieses Buch. Es lässt den Leser wieder einmal den Hut vor ehrenamtlicher Tätigkeit ziehen, wobei die Begleitung von Sterbenden wohl mit am härtesten ist. Es ist eine Geschichte, die einem wirklich ans Herz geht, bei der man die Protagonisten lieben lernt und die einfach wunderschön ist, inhaltlich wie sprachlich.
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Dieses Thema geht früher oder später jeden Menschen an
Inhalt:
Karla ist Anfang 60. Sie hat Bauchspeicheldrüsenkrebs und nur noch wenige Monate zu leben. Fred ist alleinerziehender Vater des 13-jährigen Phil. Er ist ehrenamtlicher Hospizmitarbeiter und arbeitet in seiner …
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Dieses Thema geht früher oder später jeden Menschen an
Inhalt:
Karla ist Anfang 60. Sie hat Bauchspeicheldrüsenkrebs und nur noch wenige Monate zu leben. Fred ist alleinerziehender Vater des 13-jährigen Phil. Er ist ehrenamtlicher Hospizmitarbeiter und arbeitet in seiner Freizeit als Sterbebegleiter. Sein erster Fall ist Karla, die bald auch einen Job für Phil hat. Nach anfänglichen Schwierigkeiten werden die drei zu einem tollen Team im Kampf um ein würdevolles Sterben.
Meine Meinung:
Susann Pásztors Roman über das Sterben ist zwar nicht besonders dick, aber trotzdem steckt eine ganze Menge drin. Die einzelnen Kapitel beleuchten die Perspektiven von Fred, Karla, Phil und einer weiteren Person, wobei Karlas Kapitel hauptsächlich aus kurzen Listen der verschiedensten Dinge bestehen.
Alle drei Protagonisten waren mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie sind in ihrem Wesen so unterschiedlich, wie es fast nicht mehr geht. Und anscheinend ist es gerade das, was die Beziehung zwischen ihnen ausmacht und was sie am anderen bewundern. Durch den Umgang miteinander und mit der quasi ausweglosen Situation entwickeln sich die Figuren enorm weiter. Ich fand es absolut faszinierend, diese Entwicklungen zu beobachten. Vor allem Phil wird in wenigen Monaten so viel reifer.
Auch die zwei wichtigsten Nebenfiguren, Karlas Bekannte Rona und den Hausmeister Leo Klaffki mit seinem Hund Kottke, muss man einfach ins Herz schließen, allein schon wegen ihrer Namen. Sie alle tragen dazu bei, dass Karla in Würde sterben kann.
Auch wenn das Ende bereits feststeht, ist das Buch alles andere als vorhersehbar. Es kommt zwischendurch immer wieder zu Überraschungen. Und obwohl es hier um ein so ernstes und trauriges Thema geht, ist das Buch nicht nur traurig. Zwischendrin blitzt immer mal wieder ein Funken Humor durch die grundsätzlich melancholische Stimmung und lockert das Ganze etwas auf. Dies geschieht sehr natürlich und keineswegs pietätlos oder aufgesetzt. Diese Gratwanderung hat die Autorin hervorragend gemeistert.
Susann Pásztor arbeitet auch selbst wie Fred als ehrenamtliche Sterbebegleiterin. Es ist ihr sehr gut gelungen, ihre Erfahrung in diesen Roman einzubringen.
Fazit:
Ein bewegender Roman über das Sterben, aber auch über das Erwachsenwerden. Er regt dazu an, sich mit dem eigenen Leben und dem eigenen Tod auseinanderzusetzen und kann eventuell sogar Ängste nehmen.
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