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"Ein Generationenporträt und der Roman eines Lebensgefühls" verspricht der Klappentext von Elisabeth Ranks Debütroman. Das ist glücklicherweise absoluter Unfug. In letzter Zeit haben die Verlage offenbar einen Reflex entwickelt: "Die Autorin ist jung, die Hauptfiguren auch. Lasst uns das Gleiche draufschreiben wie auf die anderen zwanzig Romane." Man würde Elisabeth Rank unterschätzen, wenn man meinte, der Roman passe auf ihre eigene Generation. Das Gegenteil ist der Fall. "Und im Zweifel für dich selbst" erzählt aus der Perspektive der besten Freundin Tonia ein Drama in Lenes Leben: Ihr Freund wird von einem Laster erfasst und getötet. Die beiden jungen Frauen setzen sich ins Auto und fahren einfach weg, auf der Landstraße in Richtung Meer. Lenes Schmerz ist so gewaltig, dass er mit Händen zu greifen scheint, und Tonia versucht alles, ihn zu lindern. Doch sie beschäftigt sich nicht nur mit Lene: Auch ihr eigenes Leben scheint plötzlich in ein neues Licht gerückt. Es ist ein Buch über eine Freundschaft, die so tief geht, dass niemand den anderen um etwas bitten muss. Über Trauer und die Feststellung, dass ihre Bewältigung vor allem Zeit braucht - egal, welches "Lebensgefühl" einen dabei begleitet. Elisabeth Rank ist ein stilles, starkes Debüt gelungen, das keine Schublade braucht. (Elisabeth Rank: "Und im Zweifel für dich selbst". Roman. Suhrkamp Verlag, Berlin 2010. 200 S., br., 12,90 [Euro].) bähr
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
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