Kann Grete die Schönheiten der Welt genießen oder ist alles nur als Vorschau auf die jenseitige Welt zu sehen? Gretes Alltag ist bestimmt durch Unsicherheit, Unwissenheit, Aberglaube, die Erwartung des baldigen Weltuntergangs und durch Krieg, Gewalt und Krankheiten. Durch diese erschwerten Existenzbedingungen ist ein Nährboden für den erstarkenden Absolutismus, für rassistische, nationalistische Gedanken und für religiöse Sekten gebildet, der bis in die heutige Zeit wirkt. Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der spätere Große Kurfürst, versuchte ein Klima zu schaffen, das alle Zuhause sein ließ, gleichgültig, wo sie herkamen und was sie glaubten. Für Gretes Mann Hans gibt es nur eine einzige Wahrheit und Autorität - den lutherisch protestantischen Glauben. Gelingt es ihm, das Schöne, das das Leben bieten kann, zu genießen und gesteht er seiner Frau Grete ein bisschen Freiheit und Freude am Leben zu? Oder erwartet er von der diesseitigen Welt nichts mehr? Hier ist die Geschichte einer einfachen Frau, die einige Jahre in direkter Nachbarschaft zu Anna Maria Gerhardt lebt, alle ihre Kinder überlebt und schließlich wie ihre Nachbarin durch die widrigen Lebensumstände ihr Leben verliert.
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