Als die NSDAP 1933 die Macht in Deutschland übernahm, wurde auch der Alltag von Kindern durch die vom Nationalsozialismus beabsichtigte Umgestaltung der Gesellschaft stark beeinflusst. Kinder mussten nun lernen, »richtig« zu grüßen; ihre Freundschaften konnten durch die rassistische Politik des Nationalsozialismus beendet oder beeinträchtigt werden; sie wurden zu Denunziationen aufgefordert; politische Maßnahmen und Ereignisse waren Gesprächsthemen im Familienkreis, die zu Konflikten führen konnten. »Politik« war also im Alltagsleben der Kinder gegenwärtig - wenn auch in unterschiedlicher Intensität und ohne dass dies allen Betroffenen immer bewusst war. Heidi Rosenbaum untersucht in ihrer groß angelegten Studie, die auf zahlreichen Zeitzeugengesprächen basiert, das alltägliche Leben von Kindern in vier Milieus: dem gehobenen Bürgertum einer Universitätsstadt, der Arbeiterschaft einer Kleinstadt, einem protestantischen und einem katholischen Dorf in Niedersachsen. Dabei kann sie zeigen, dass Brüche und Kontinuitäten den Alltag der Kinder unterschiedlich stark prägten.
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»Die Interviews [wurden] so interessant und auch gut ausgewählt sowie aufbereitet, dass ein Einlassen auf die jeweiligen ssubjektiven Sichtweisen leicht gelingt.« Jutta Buchner-Fuchs, Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde »Ein Buch, an dem frau/man nicht vorüberkommt, sofern sie/er sich für den Kinderalltag im Nationalsozialismus interessiert. [...] Mit diesem Werk liegen nun quellenkritisch gesicherte Erkenntnisse vor und zudem ein überzeugendes Analyse- und Interpretationsverfahren bereit, das auch für die Untersuchung des Aufwachsens in der anderen deutschen Diktatur für vorbildlich genommen werden kann.« Ulrich Wiegmann, H-Soz-Kult, 10.05.2016 »Profunde Studie« Harald Klauhs, Die Presse Spectrum, 20.06.2015