Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1,0, Folkwang Universität der Künste (FB 2/3), Veranstaltung: Märchenopern, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Hausarbeit wurde im Rahmen eines Dramaturgie-Seminars erstellt. Die Geschichte und Bedeutung der "Undine"-Erzählung wird betrachtet, ehe der Fokus auf Libretti und musikalische Mittel der drei Komponisten gerichtet wird. Die „Undine“-Opern E. T. A. Hoffmanns und Albert Lortzings, beide beruhend auf der gleichnamigen Erzählung von Friedrich de la Motte-Fouqué, zeichnen sich durch sehr unterschiedliche Interpretationen ihrer Vorlage aus. Hoffmanns „Undine“, im Jahr der Uraufführung ein lokaler Erfolg, wurde seitdem nur weniger Male (Ulrich Schreiber gibt 4 Wiederaufführungen der Undine im 20. Jahrhundert an, die letzte davon 1970) inszeniert. Lortzings Oper war bis in die Fünfziger des 20. Jahrhunderts beim Opernpublikum äußerst beliebt, wurde seitdem aber ebenfalls selten zur Aufführung gebracht. Dennoch wird den Werken in der Musikgeschichte eine Rolle zugewiesen, und häufig werden sie dabei zueinander in Beziehung gesetzt: „Eine symbolische Klammer verbindet zwischen Wiener Kongress und Vormärz die Undine von E. T. A. Hoffmann (1816) und Lortzing (1845)“. In der vorliegenden Hausarbeit möchte ich Hoffmanns, Lortzings und Henzes „Undine“-Werke näher betrachten. Dazu werde ich zunächst auf Fouqués Erzählung eingehen und deren Entstehung und Rezeption kommentieren sowie zu erfassen versuchen, wieso der Stoff als Grundlage musikalischer sowie auch als Grundlage von Werken jeglicher anderer künstlerischer Gattungen – in der bildenden Kunst gibt es „Undine“- Gemälde von Johann Heinrich Füssli, John William Waterhouse oder Paul Gaugin, auch Hans Christian Andersens „Kleine Meerjungfrau“(1837), Jean Giraudoux´ „Undine“ (1939)oder Ingeborg Bachmanns „Undine geht“(1961) – letzteres ist in Beziehung zu Henzes Ballett zu setzen, da ihn und Bachmann eine enge Künstlerfreundschaft verband - beruhen auf Fouqués Erzählung – bedeutsam ist. Daraufhin werde ich mich den Musikwerken in chronologischer Reihenfolge widmen. Durch die Betrachtungen der Opern und des Balletts werden einerseits das Schaffen und ästhetische Vorstellungen der Komponisten beleuchtet, zugleich zeigt sich hier Unterschiedlichkeit und Konstantes in der Interpretation des „Undine“-Stoffs. Diese Gemeinsamkeiten und Unterschiede sollen in einem abschließenden Vergleich zueinander in Beziehung gesetzt werden