Alte und Neue Ordnung der Geschlechter Einerseits – so sagt der Neokonservatismus – sind Männer und Frauen völlig gleichgestellt: Chancengleichheit scheint erreicht. Auf der anderen Seite besagt der liberale Individualismus, dass die Unterschiede zwischen den Geschlechtern von enormer Bedeutung sind. Sind dies zwei Seiten einer Medaille? Die AutorInnen analysieren diesen Widerspruch aus pädagogischer Perspektive. Das "Jahrbuch Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft" basiert auf einer wichtigen wissenschaftlichen und politischen Entwicklung. Die Frauen- und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft hat wesentlich dazu beigetragen, dass der Einfluss von Geschlecht und Geschlechterdifferenz nicht mehr ignoriert werden kann. Das Jahrbuch ist vor diesem Hintergrund konzipiert und stellt sich zwei zentralen Aufgaben: Es will erstens die Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft kontinuierlich dokumentieren und zweitens ein innovatives Forum für wissenschaftliche Diskurse schaffen. Alle Beiträge werden nach dem internationalen Standard für Review-Zeitschriften begutachtet.
Allen Beiträgen des Buches ist gemeinsam, dass sie die politische Dimension der Frauen- und Geschlechterforschung zu Recht (wieder) in den Mittelpunkt des Interesses rücken. Casale und Forster machen deutlich, dass der krasse Widerspruchzwischen propagiertem liberalen Individualismus und den fortwährenden sozioökonomischen Ungleichheiten einer dringenden Debatte bedarf. [...] Gerade die feministische Gesellschaftskritik macht das Buch aktuell und lesenswert - und dies nichtallein für jene, die feministische Interessen verfolgen. Femina Politica 1/2012 Es wird Zeit, dass die Unterwerfung der Pädagogik unter die ökonomistische Perspektive der Entwicklung des Humankapitals reflektiert wird. [...] Für Interessierte an Geschlechter-, Familien- und Gleichstellungspolitik sowie an geschlechtssensibler Pädagogik zu empfehlen. socialnet.de, 17.05.2011