Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Romanistik - Lateinamerikanische Philologie, Note: 1,0, Technische Universität Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: "Una nación no es, por tanto, un ser o instancia atemporal que existe siempre y en todas partes, sino un moderno y novedoso modelo y discurso de organización ideológica, política y cultural de amplio efecto legitimador." Luis Ricardo Dávila weißt darauf hin, was es heißt, eine Nation zu sein: Es gehe unter anderem um territoriale und geografische, politische, kulturelle, ökonomische, sprachliche, geistige, symbolische und historische Einheit. Mit dem Zerfall Großkolumbiens und der Wiedererrichtung der drei ursprünglichen Staaten 1830/31 war die regionale, wirtschaftliche und soziale Desintegration im innenpolitischen Bereich noch nicht überwunden. Nach den fast zwanzigjährigen Freiheitskämpfen, in denen die sozialen Bestrebungen hinter der Politik zurückgeblieben waren, sollte nun ein nationales Bewusstsein in Venezuela entstehen, wie es heute existiert. Antonio Guzmán Blanco, der zwischen 1870 und 1898 – mit kurzen Unterbrechungen – die Regierungen an der Spitze der Partido Liberal führte, spielte eine wichtige Rolle in der Schaffung einer nationalen Identität. Bolívar kommt in seinem Heimatland Venezuela eine bedeutende Rolle bei der Bestimmung der nationalen Identität zu. In dieser Seminararbeit soll geklärt werden, wie es dazu kam, dass der - 1830 in der Nationalversammlung in Caracas mit Anschuldigungen konfrontierte und „praktisch für vogelfrei erklärt[e]“ - Freiheitskämpfer plötzlich zur Identifikationsfigur avancieren konnte. Außerdem soll geklärt werden wer dafür sorgte, dass sich eine neue Existenz, das Bewusstsein einer Nation, bildete, wie dies bewerkstelligt wurde und aus welchen Motiven. Symbole und die Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte spielen dabei zur Sinnvermittlung und Orientierung im Sozialsystem ein wichtige Rolle.