Nobelpreis für Literatur 2024
Der neue große Roman von Han Kang
»Unmöglicher Abschied« erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Frauen und beleuchtet zugleich ein jahrzehntelang verschwiegenes Kapitel koreanischer Geschichte.
Eines Morgens ruft Inseon ihre Freundin Gyeongha zu sich ins Krankenhaus von Seoul. Sie hatte einen Unfall und bittet Gyeongha, ihr Zuhause auf der Insel Jeju aufzusuchen, weil ihr kleiner weißer Vogel sterben wird, wenn ihn niemand füttert. Als Gyeongha auf der Insel ankommt, bricht ein Schneesturm herein. Der Weg zu Inseons Haus wird zu einem Überlebenskampf gegen die Kälte, die mit jedem Schritt mehr in sie eindringt. Noch ahnt sie nicht, was sie dort erwartet: die verschüttete Geschichte von Inseons Familie, die eng verbunden ist mit einem lang verdrängten Kapitel koreanischer Geschichte. Han Kangs neuer Roman ist eine Hymne an die Freundschaft und das Erinnern, die Geschichte einer tiefen Liebe im Angesicht unsäglicher Gewalt - und eine Feier des Lebens, wie zerbrechlich es auch sein mag.
Der neue große Roman von Han Kang
»Unmöglicher Abschied« erzählt die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Frauen und beleuchtet zugleich ein jahrzehntelang verschwiegenes Kapitel koreanischer Geschichte.
Eines Morgens ruft Inseon ihre Freundin Gyeongha zu sich ins Krankenhaus von Seoul. Sie hatte einen Unfall und bittet Gyeongha, ihr Zuhause auf der Insel Jeju aufzusuchen, weil ihr kleiner weißer Vogel sterben wird, wenn ihn niemand füttert. Als Gyeongha auf der Insel ankommt, bricht ein Schneesturm herein. Der Weg zu Inseons Haus wird zu einem Überlebenskampf gegen die Kälte, die mit jedem Schritt mehr in sie eindringt. Noch ahnt sie nicht, was sie dort erwartet: die verschüttete Geschichte von Inseons Familie, die eng verbunden ist mit einem lang verdrängten Kapitel koreanischer Geschichte. Han Kangs neuer Roman ist eine Hymne an die Freundschaft und das Erinnern, die Geschichte einer tiefen Liebe im Angesicht unsäglicher Gewalt - und eine Feier des Lebens, wie zerbrechlich es auch sein mag.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Dieser Roman leuchtet hell: Rezensent Martin Oehlen schwärmt von der Prosa der Nobelpreisträgerin Han Kang. In diesem Buch geht sie von einer Metapher aus, erklärt Oehlen: Ein Berg mit schwarzen Baumstämmen bewachsen, der der Protagonistin Gyeongha wie ein Friedhof übersät mit Grabsteinen erscheint. Daraus entwickelt diese mit einer befreundeten Künstlerin eine Installation - im Kern geht es um ein Massaker, bei dem Ende der 1940er Jahre auf der Insel Jeju Zehntausende ums Leben kamen, so der Rezensent. Kang lasse diese Geschichte "nach und nach" ans Licht kommen, ihre Prosa sei "mit großer Sensibilität und noch größerer Finesse" zu charakterisieren, betont Oehlen. Als sich die Freundin Inseon bei der Arbeit verletzt, muss sie ins Krankenhaus. Die blutende Wunde wird von den Ärzten immer wieder geöffnet, hier sieht der Kritiker eine Metapher auf die Geschichte: Dinge nicht ruhen zu lassen, auch wenn es weh tut. Ein bisschen stört sich Oehlen daran, dass die Übersetzerin Ki-Hyang Lee, die ansonsten eine solide und "einnehmende" Leistung abliefert, versucht, für einige Passagen im koreanischen Dialekt des Buches Äquivalente im Deutschen zu finden - das wirkt etwas unbeholfen. Aber nicht genug, um die Freude an diesem "reichen Roman" zu dämpfen, versichert der Kritiker.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»ein in jeder Hinsicht reicher Roman« Frankfurter Rundschau 20250122