Das "Lexikon Linker Leitfiguren" schließt den Artikel über Bertrand Russell mit der Feststellung: "Die Linke in der Bundesrepublik hat es sich wohl zu leicht mit ihm gemacht: Als Mitstreiter gegen den Rüstungswettlauf und die atomare Bedrohung, als Ankläger gegen die amerikanische Kriegsführung in Vietnam und als Vordenker antiautoritärer Erziehung war er in ihren Reihen willkommen. Sein philosophisches Werk und der Geist seiner Kritik blieben aber aus dem theoretischen Diskurs der Linken ausgeschlossen ... Er sollte für die Linke eine Provokation bleiben: als radikaler Aufklärer."In "Unpopuläre Betrachtungen" stellte Russell 1950 Essays zusammen, die "gegen den zunehmenden Dogmatismus der Rechten wie der Linken, der unserem tragischen Jahrhundert bisher seinen Stempel aufgedrückt hat, ankämpfen". Sie zeigen ihn als eben jenen radikalen Aufklärer; denn "wirkliche Philosophie handelt von Dingen, die für jeden Gebildeten von Interesse sind", unter anderem: Philosophie und Politik, Philosophie für Laien, Der Weg zum Weltstaat, Die tieferen Beweggründe der Philosophie, Die Aufgaben des Lehrers, Ideen, die der Menschheit genützt haben, Ideen, die der Menschheit geschadet haben. -- Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.
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