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Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,4, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. EINLEITUNG In selbstironischer Manier gesteht Friedrich Dürrenmatt ein, dass er die von Kritikern häufig gestellte Frage, ob er ‚sich denn bei seinen Komödien etwas denke, und wenn ja, was?’, nicht beantworten könne. Obwohl diese Äußerung aus dem fiktiven Gespräch „Friedrich Dürrenmatt über F.D.“1 schlicht als beiläufige Provokation in Richtung seiner Kritiker zu verstehen ist, klingt auch hier seine beharrliche…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,4, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. EINLEITUNG In selbstironischer Manier gesteht Friedrich Dürrenmatt ein, dass er die von Kritikern häufig gestellte Frage, ob er ‚sich denn bei seinen Komödien etwas denke, und wenn ja, was?’, nicht beantworten könne. Obwohl diese Äußerung aus dem fiktiven Gespräch „Friedrich Dürrenmatt über F.D.“1 schlicht als beiläufige Provokation in Richtung seiner Kritiker zu verstehen ist, klingt auch hier seine beharrliche Weigerung an, in seinen Stücken irgendeine bewusste moralische oder didaktische Absicht zu verfolgen. Darüber hinaus fällt es schwer, dieses Bekenntnis ernst zu nehmen, denn sowohl seine Dramen, die er immer wieder umschrieb und neu ‚komponierte’ wie er es nannte, als auch seine zahlreichen theoretischen Abhandlungen über das Theater, lassen erkennen, dass er sich durchaus Einiges ‚dabei gedacht’ zu haben schien. Der Schweizer Schriftsteller Friedrich Dürrenmatt – als Dichter wollte er nie bezeichnet werden – ist inzwischen das, was er nie sein wollte: ein moderner Klassiker. Seine Werke finden sich in Literaturkanons, sind Standardwerke bei der Schullektüre und seine Dramen, vor allem sein erfolgreichstes und bekanntestes Stück Der Besuch der alten Dame (1956) erfreuen sich weltweiter Aufführungen. Dennoch – oder ist dies gerade eine Besonderheit einflussreicher Autoren? - war der Querdenker Dürrenmatt nie unumstritten. Weil er empfindliche Themen wie Verrat, Korruption, Macht und Mord mit scharfer Ironie und schwarzem Humor behandelte, erregte er nicht selten ‚Theaterskandale’ und Empörung unter den Zuschauern und Kritikern. Die Ansicht über seine Zeit, sein Gesellschafts- und Menschenbild, kurz sein Weltbild spiegelt sich, sei es auch in verschlüsselter Form, in seinen Werken wider. Neben seinen Hörspielen und Kriminalromanen trifft dies im Besonderen auf seine Komödien zu, nach Dürrenmatt ohnehin die einzige Dramenform, die ‚uns noch beikommt’2. Ziel dieser Arbeit ist es, zu durchleuchten, warum ausschließlich die Komödie im Stande ist, der Welt auf dem Theater entgegen zu treten. Friedrich Dürrenmatts aus der Auseinandersetzung mit der Welt entstandene Poetik der Komödie und die daraus hervorgehende Dramaturgie soll durch eine genaue Analyse seines Stücks Der Meteor (1966) veranschaulicht werden. Weiterhin soll gezeigt werden, wie das Drama als Zeitstück wahrgenommen und über dessen Inhalt hinaus interpretiert worden ist.