Eine witzige und teilweise auch erschreckende Anekdoten-Sammlung
Ich vermute, jeder kann sich noch an seine Schulzeit erinnern, immerhin waren es mindestens 9 – bei vielen, wie auch mir, sogar 13 Jahre, die man dort verbracht hat. Von der Kindheit bis ins (Junge-)Erwachsenenleben. Aber woran
erinnert man sich? An die Mitschüler? Die Freunde? Die erste Liebe? Der erste Liebeskummer? Oder doch…mehrEine witzige und teilweise auch erschreckende Anekdoten-Sammlung
Ich vermute, jeder kann sich noch an seine Schulzeit erinnern, immerhin waren es mindestens 9 – bei vielen, wie auch mir, sogar 13 Jahre, die man dort verbracht hat. Von der Kindheit bis ins (Junge-)Erwachsenenleben. Aber woran erinnert man sich? An die Mitschüler? Die Freunde? Die erste Liebe? Der erste Liebeskummer? Oder doch eher die Lehrer? In diesem Buch geht es um letztere. Spiegel Leser haben Anekdoten eingeschickt und daraus ist dieses Buch entstanden.
Es geht um verschiedenste Themen, seien es besonders kreative Lehrer, alternative Lehrmethoden, veraltete Weltbilder, oder auch grobes Fehlverhalten. Es ist alles dabei. Es geht auch nicht nur um die letzten Jahre, manche Anekdoten stammen noch aus den 1950er Jahren, als Schule noch etwas ganz anderes war.
Ich persönlich kann mich auch noch an so manches erinnern, zum Beispiel haben wir in der Oberstufe in der Bio-Stunde oft „Türkisch für Anfänger“ geschaut – die Serie – weil es keinen fachlich qualifizierten Vertretungslehrer gab. Seltsam? Definitiv, aber auch irgendwie einprägsam. Oder ein Mathe-Lehrer, der die Vorzüge von Wikipedia lobt – die Seite wird an der Uni ja dann besonders gern verteufelt.
Ich kann mich an Schräges, Übles aber auch sehr Nettes erinnern. In der Grundschule hat sich eine Lehrerin am Mobbing beteiligt, das werde ich ihr glaube ich auch nie verzeihen. Dafür war meine Französisch-Lehrerin ab der 9. (?) Klasse ganz toll. Sie hat einfach erkannt, dass ich mir Mühe gebe, mit der Sprache aber auf Kriegsfuß stehe und hat mir die Möglichkeit gegeben schriftlich Hausaufgaben einzureichen, damit ich nicht im Unterricht bloßgestellt werde. Oder meine Klassenlehrerin in der 8. Klasse, die endlich das Mobbing als Problem wahrgenommen hat, zwar nicht helfen konnte, aber wenigstens nett zu mir war.
Dann gab es natürlich auch in meiner Schulzeit schräge Lehrer, wie einen Physik-Lehrer, der andauernd alle 2-3 Minuten Schleim hochgewürgt und ausgespuckt hat und zudem noch extrem geschwitzt hat – ich habe nach diesem Erlebnis Physik bei der ersten Gelegenheit abgewählt.
Wir alle können wahrscheinlich solche Anekdoten erzählen. Und ich finde es toll, dass es dieses Buch gibt. Immer wieder muss man lachen, oder schockiert den Kopf schütteln und regelmäßig schießen einem dann Erinnerungen durch den Kopf, an Lehrer, die sich ähnlich verhalten haben.
Fazit: Ich persönlich fand das Buch richtig gut. Es ist witzig, schockierend, unglaublich und es erinnert an die eigene Schulzeit. Man fragt sich zwischendrin bei manchen Lehrern auch, wie die damit wohl durchgekommen sind, aber dann fällt einem wieder ein, dass das Buch auch eine große Zeitspanne umfasst: von den 1950er Jahren bis heute. Dadurch wird eben auch deutlich, wie sehr sich Schule und auch der Lehrerberuf verändert haben. Ebenso, wie sich auch die Schülerschaft verändert hat.
Ich schätze, Lehrer könnten ebenso ein Buch mit Anekdoten aus ihrem Berufsleben füllen, wie die ehemaligen Schüler hier. Ich jedenfalls mag solche Bücher.
Von mir gibt es 4 Sterne.