Alle vier Jahre verfolgen die Medien in Europa mit gebannter Aufmerksamkeit die Präsidentschaftswahl in den USA. Die Erwartungen, Hoffnungen und Sorgen, die in den Kommentaren zur Wahl ausgedrückt werden, machen vor allem die eigenen Werte und Normen sichtbar. Anhand der Wahlberichterstattung britischer, deutscher und spanischer Zeitungen zwischen 1992 und 2012 entschlüsselt Ruth Hatlapa erstmals systematisch, wie über die mediale Wahrnehmung der US-Präsidenten Bill Clinton, George W. Bush und Barack Obama europäische und nationale Identitäten und Visionen der Atlantischen Allianz nach dem Ende des Kalten Krieges verhandelt wurden. Mit dem Konzept des »Identitätsbaukastens« zeigt sie, wie die kleinteiligen Fragmente des Mediendiskurses als Bausteine für antiamerikanische oder romantisierende Amerikabilder dienen.
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