Unter dem Pflaster. Das Hohe Tor in Schleswig, gewichtiger Teil einer mittelalterlichen Stadtbefestigung Tore, Türen, Portale oder auch Pforten hatten zu allen Zeiten, über ihren eigentlichen Zweck als Zu oder Ausgang hinaus, für die Menschheit eine gewichtige Bedeutung. Betrat man mit ihnen doch oftmals andere Hoheitsgebiete oder, wenn man so will, eigene kleine Reiche. Zudem hatten sie im Zusammenhang mit Mauern und Befestigungen eine große Schutzfunktion. So auch das berüchtigte Hohe Tor in der Stadt Schleswig, der ältesten Stadt Nordeuropas, welches ein Teil der Befestigung der Stadt war. Faszinierendes und Spannendes verbindet sich mit diesem Tor. Noch immer gilt es als das bekannteste Stadttor der alten Stadt, obwohl es bereits in den Jahren 1883/1884 aus verkehrspolitischen Gründen vollständig abgebrochen wurde. Jahrhundertelang hatte das Hohe Tor allen Angriffen und Widrigkeiten unterschiedlicher Zeiten trotzen können und es hat auf so manchen traurigen, frohen oder auch geschichtsträchtigen Moment der Geschichte heruntergesehen. Viele dieser Ereignisse werden in diesem Buch anschaulich beschrieben. Und auch der spezielle Aufbau und die Entwicklung des stadtbildprägenden Bauwerks als Bestandteil der Befestigung der Stadt soll umfassend dargestellt werden. Man darf den Abbruch des Hohen Tores, dem eine jahrzehntelange, für die Stadt sehr unrühmliche Vorgeschichte vorangegangen war, getrost als ein kommunalpolitisches Drama oder auch als eine Tragödie der Stadtgeschichte des späten 19. Jahrhunderts bezeichnen. Auch diese Tragödie soll hier dokumentiert werden, gereicht sie doch zur Mahnung.
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